Fragen und Antworten
- Was sind eigentlich Additive?Viele Anbieter im Markt verwenden in ihren Kraftstoffen keine oder nur weniger leistungsstarke Additive in sehr geringen Konzentrationen. Aber gerade diese Zusätze prägen die Qualität eines Kraftstoffs und heben ihn von den Billigkraftstoffen ab. Was aber genau sind diese Additive? Es handelt sich dabei um Zusatzmittel oder Wirkstoffe, die in Kraft-, Brenn- und Schmierstoffen erwünschte Eigenschaften verstärken, unerwünschte Eigenschaften unterdrücken oder neue Wirkungen ausüben. So können bei Kraftstoffen das Motoreinlasssystem saubergehalten und Ablagerungen im Motor verhindert oder in Schmierölen die Alterungsbeständigkeit verlängert werden. Es kann also u. a. zu einer längeren Lebensdauer des Motors beigetragen werden. Senkung der Schadstoffemissionen im Abgas und Verhinderung der Korrosion von Metallteilen im Kraftstoffsystem sind weitere Wirkungen von Additiven.
- Abgasverlust
Die Wärmeerzeugung durch Verbrennung im Heizkessel läuft nicht ohne energetische Verluste ab. Neben dem Auskühlverlust über die Kesseloberfläche gehört der nur während der Brennerlaufzeiten auftretende Abgasverlust zu den beiden energetischen Verlustarten des
Heizkessels. Der Abgasverlust wird vom Bezirksschornsteinfegermeister mit der jährlich stattfindenden Emissionsmessung kontrolliert und fließt in die Bestimmung des Wirkungsgrades des Heizkessels ein.Die 1. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (1. BImSchV) legt für die verschiedenen Kesselgrößen und Installationszeitpunkte maximale Grenzwerte fest, z. B. 12% für Heizkessel mit 4 bis 25 kW Leistung, die ab dem 01.10.1988 errichtet wurden. Ab 01.11.1998 gilt für Heizkessel derselben Leistung ein Grenzwert von 11%. Moderne Heizkessel weisen selten Abgasverluste von mehr als 7 bis 8% auf.
- Brennstoff
In Zentralheizungsanlagen wird heute vorwiegend Heizöl oder Erdgas als Brennstoff verwendet. Daneben werden Fernwärme, Strom und Kohle sowie regenerative Energieträger (z. B. Solarenergie) eingesetzt.
Die Eigenschaften der Brennstoffe resultieren aus ihrer chemischen Zusammensetzung. Die wesentlichen Bestandteile der Brennstoffe Erdgas und Heizöl Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H) und bei Heizöl zusätzlich noch in geringen Mengen Schwefel (S) werden bei der Verbrennung oxidiert, d.h. sie verbinden sich mit dem Luftsauerstoff (O) zu Kohlendioxid (CO2), Wasser (H2O) und bei Heizöl zusätzlich noch zu Schwefeldioxid (SO2). Bei dieser chemischen Reaktion wird Wärme frei, die etwa zur Hälfte unmittelbar von der Flamme an den Brennraum abgestrahlt wird. Die andere Hälfte ist in den heißen Verbrennungsgasen (Heizgasen) als fühlbare (sensible) Wärme gespeichert. Der hierbei in den Heizgasen enthaltene Wasserdampf stellt durch die gespeicherte Verdampfungswärme ein besonderes Energiepotential dar, das als latente Wärme bezeichnet wird.
Während bei der Heizwert -Nutzung des Brennstoffes der im Heizgas enthaltene Wasserdampf nicht kondensiert und mit den Abgasen ungenutzt über den Schornstein abgeführt wird, kondensiert bei der Brennwert-Nutzung der Wasserdampf zumindest zum Teil. Die Zahlenwerte in der Tabelle spiegeln diesen Sachverhalt wieder. So entspricht die Differenz zwischen Brennwert und Heizwert eines Brennstoffes der Kondensationswärme des Wasserdampfes.Aufgrund der bei der Kondensation von Heizgasen aus Ölfeuerungen freiwerdenden Schwefelsäure (Schwefeldioxid im Abgas), den damit verbundenen Problemen bei der Wahl des Heizkesselwerkstoffes sowie dem geringeren Unterschied von Brennwert zu Heizwert findet die Brennwertnutzung heute fast ausschließlich bei Gasfeuerungen Anwendung.
ZusammensetzungHeizöl
Gew.-%Erdgas LL
Vol.-%Erdgas E
Vol.-%Kohlenstoff (C)86Wasserstoff (H)13Stickstoff (N)0,5141Schwefel (S)0,3Methan (CH4)8293Kohlenwasserstoffe (CxHy)35
Heizöl
Gew.-%Erdgas LL
Vol.-%Erdgas E
Vol.-%Brennwert12,6 kWh / kg9,8 kWh/m³11,5 kWh/m³Heizwert11,98,810,4Kondenswassermenge maximal1,11,41,7Brennwert/Heizwert1,0631,1071,107Wasserdampftaupunkt °C465656 - Brennwert-Heizkessel (BWK)
Der Brennwert-Heizkessel arbeitet wie auch der Niedertemperatur-Heizkessel mit gleitender Betriebstemperatur, wobei die Kondensation des im Heizgas enthaltenen Wasserdampfes nicht unterbunden, sondern bewußt gefördert wird.
Es wird damit nicht nur die sensible (fühlbare), sondern auch die latente (im Wasserdampf gebundene) Energie des Brennstoffes zur Heizwassererwärmung im Kessel genutzt. Die Höhe dieses Anteils ist abhängig vom Brennstoff und macht für Heizöl ca. 6% und für Erdgas fast 11% der im Brennstoff enthaltenen Wärmeenergie aus. Wieviel letztendlich wirklich durch Kondensation an latenter Wärme gewonnen wird, hängt von den tatsächlich herrschenden Betriebsbedingungen und damit zu einem großen Teil von den Betriebstemperaturen ab.
Zeigt der Niedertemperatur-Heizkessel am durchschnittlichen Arbeitspunkt einen Nutzungsgrad von ca. 92%, so erreichen Brennwert-Heizkessel mit der Heizkurve 75/60°C ca. 105% und mit der Heizkurve 40/30°C bis 109%. Die Technik des Brennwert-Heizkessels ist vor allem auf niedrige Abgastemperaturen (möglichst unter 55°C) und die damit verbundene hohe Kondensatausbeute ausgerichtet. Dem Abgasverlust von 7 bis 8% (sensibel) plus 11% (latent) des Niedertemperaturheizkessels stehen nur noch 2 bis 5% des Brennwertkessels gegenüber.
Da sich durch die Kondensation des Heizgases aus Ölfeuerungen aufgrund des sich einstellenden Schwefelsäureanteils im Kondensat technologische Probleme ergeben und der Energiegewinn nur etwa halb so groß ist wie bei Erdgas, wird der Brennstoff Öl bevorzugt bei Niedertemperaturheizkesseln eingesetzt. Der Brennstoff Erdgas findet zunehmend in Brennwert-Heizkesseln Anwendung.
- Niedrigenergiehaus?
Ein Niedrigenergiehaus weist einen Jahresheizwärmebedarf von weniger als 70 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr auf. Der Heizwärmebedarf liegt etwa 30 Prozent unter den von der Wärmeschutzverordnung von 1995 geforderten Werten. Erreicht wird dies durch verschiedene Maßnahmen, wie z. B. Reduzierung der Außenflächen durch eine kompakte Bauweise, guter Wärmeschutz der Außenbauteile, Nutzung der passiven Sonnenenergie durch Wärmeschutzverglasung oder Wintergärten, ein dem Gebäude angepaßtes Heizsystem. Ein Beispiel für die Realisierung eines Niedrigenergiehauses ist das von Buderus mitunterstützte Projekt "Övolution".
Informationen zur Anlagentechnik im Niedrigenergiehaus enthält der Sonderdruck "Herausforderung Niedrigenergiehaus?". - Was bedeutet Brennwert?
Der Brennwert bezeichnet die bei vollständiger Verbrennung eines Brennstoffes, z. B. Erdgas oder Heizöl freiwerdende Energie einschließlich der im Wasserdampf gespeicherten Kondensationswärme. Bei Brennwertkesseln wird der in den Heizgasen enthaltene Wasserdampf im Unterschied zur Heizwert-Nutzung des Brennstoffes vollständig oder teilweise kondensiert und damit als Heizwärme genutzt. Mit Heizgas bezeichnet man die zur Heizwassererwärmung genutzten gasförmigen Verbrennungsprodukte. Sie werden mit Temperaturen nur wenig oberhalb der Heizwasserrücklauftemperatur (ca. 25 bis 60°C) in den Schornstein abgeführt. Der Abgasverlust ist damit deutlich geringer als beim Heizwert-Betrieb.
Anhaltswerte für den Brennwert von Brennstoffen:Heizöl Erdgas LL Erdgas E Brennwert
12,6 kWh/kg 9,8 kWh/m³ 11,5 kWh/m³
- Bio-Heizöl: Welche Anforderungen werden an Bioheizöl nach DIN V 51603-6 gestellt?
Eine vom Fachausschuss für Mineralöl- und Brennstoffnormung eingesetzte Arbeitsgruppe hat eine Vornorm für ein Heizöl mit Anteilen aus nachwachsenden Rohstoffen oder anderen alternativen Komponenten erarbeitet. In der DIN V 51603-6 Heizöl EL A (A steht für alternativ) sind charakteristische Kenndaten und Prüfungen an alternative Heizöle, wie zum Beispiel Bioheizöle, festgelegt, deren Einhaltung einen reibungslosen Ölanlagenbetrieb ermöglichen sollen.
Bei der Erstellung der Vornorm wurden Prüfungen sowohl aus der klassischen Heizölanalytik als auch der Pflanzenöl- und Fettsäuremethylesteranalytik berücksichtigt. Die DIN V 51603-6 regelt die als notwendig erachteten Mindestanforderungen, Prüfverfahren und Grenzwerte sowie die Benennung von Heizöl EL A. Der maximale Schwefelgehalt liegt wie beim schwefelarmen Heizöl bei 50 mg/kg.
Rezepturen zu spezifischen Mischungsverhältnissen von fossilem, schwefelarmem Heizöl und alternativen beziehungsweise Biokomponenten sind nicht festgelegt. Allerdings muss ein Produzent eines Bioheizöls den Bioanteil in Volumenprozent angeben. Die korrekte Bezeichnung für eine Zumischung von beispielsweise 20 Volumenprozent FAME (engl. Abk. / Bezeichnung für Fettsäuremethylester), besser bekannt als Biodiesel, lautet: Heizöl DIN V 51603-6 EL A Bio 20.
- Heizöl-Sammelbestellung: Welche Vorteile bzw. Risiken gibt es?
Vorteile der Sammelbestellung:
1. Einsparung von Transportkosten beim Händler, die anteilig an die Kunden weitergegeben werden können, wenn die Heizölauslieferung in einer organisierten Tour erfolgt und die Kunden räumlich eng beieinander liegen (zum Beispiel die Belieferung innerhalb einer Straße).
2. Besteller von kleinen Mengen innerhalb der Sammelbestellung sparen am meisten, da sie von den größeren Bestellungen subventioniert werden (siehe Beispielrechnung).
Nachteile der Sammelbestellung:
1. Bei einer Heizöl-Sammelbestellung haften die Teilnehmer gesamtschuldnerisch. Das heißt, wenn ein Abnehmer die Rechnung nicht begleicht, müssen die anderen dafür aufkommen! - Gesamtschuldnerische Haftung (Amtsgericht Pirmasens, Az.: 1 C 197/02; Landgericht Hechingen, Az.: 3 S 105/02).
2. Sammelbestellungen machen nicht bei allen Konstellationen Sinn. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass Bestellungen mit mehr als 30.000 Litern keine weitere Ersparnis bringen, da in einem Tankwagen mit Hänger grundsätzlich nicht mehr Heizöl transportiert werden kann (keine weitere Transportkostenoptimierung möglich).
3. Besteller mit größerem Bedarf innerhalb der Sammelbestellung bezahlen unter Umständen mehr bzw. subventionieren die Kleinmengen, wenn bei der Sammelbestellung mehrere kleinere Bestellungen enthalten sind - hier eine Beispielrechnung:
Struktur der Sammelbestellung:
1 Kunde mit 6.000 L
4 Kunden mit je 1.000 L
Gesamtbestellmenge = 10.000 L mit 5 Abladestellen
Durchschnittsmenge pro Besteller = 2.000 LBeispiel einer Preisliste für Endverbraucher mit 1 Abladestelle:
Abnahmemenge (Liter) Preis (Euro/100L)
750 - 1.250 70,00
1.251 - 2.500 67,50
2.501 - 3.500 65,00
3.501 - 5.000 63,00
5.001 - 7.000 62,50
7.001 - 9.000 62,00
9.001 - 10.000 61,75
Bewertung:
Unter Berücksichtigung des konkreten Mengenrabattes durch den Händler für diese spezielle Sammelbestellung beträgt der Preis für die o. g. Sammelbestellung jetzt nur noch 65,00 Euro/100 Liter.Dies bedeutet, dass die 4 Besteller mit den Kleinmengen gegenüber ihrer Einzelbestellung (1.000 Liter zu 70,00 Euro/100 Liter – insgesamt 700,00 Euro für 1.000 Liter) unter den Bedingungen der Sammelbestellung jetzt 5,00 Euro/100 Liter sparen (neuer Preis für 1.000 Liter: insgesamt 650,00 Liter).
Für den Besteller mit den 6.000 Litern stellt sich das Ergebnis wie folgt dar:
Für die Einzelbestellung müssten für die 6.000 Liter 62,50 Euro/100 L (insgesamt 3.750,00 Euro) bezahlt werden. Im Rahmen der Sammelbestellung kostet diese Abnahmemenge jetzt 65,00 Euro/100 L (insgesamt 3.900,00 Euro), d. h. für diese Abnahmegröße von 6.000 Litern erhöht sich der Preis im Rahmen der Sammelbestellung für diese Menge um absolut 150,00 Euro!Fazit und Empfehlungen
- Nicht jede Sammelbestellung rechnet sich für alle Teilnehmer. Eine Sammelbestellung macht nur dann Sinn, wenn die Einzelbestellungen ähnliche Abnahmegrößen aufweisen. Ist dies nicht der Fall, subventioniert die größere Abnahmemenge die kleineren Bestellgrößen.
- Damit Sie individuell für Ihren Heizöl-Bedarf prüfen können, ob sich Sammelbestellungen lohnen, empfehlen wir Ihnen, Ihre Sammelbestellkonstellationen vorher mit Ihrem Heizöllieferanten durchzurechnen und zu vergleichen.
- Um die gesamtschuldnerische Haftung für "nichtzahlende" Teilnehmer Ihrer Bestellgemeinschaft auszuschließen, empfehlen wir dringend, für alle Teilnehmer die Zahlungsmethode "Bar" oder "per EC-Karte (Girokarte)" bei Lieferung zu vereinbaren bzw. nur mit Sammelbestellern eine Bestellgemeinschaft einzugehen, auf die Sie sich verlassen können!
4. Es muss Rücksicht auf alle Besteller genommen werden hinsichtlich des Bestellzeitpunktes etc.
5. Hoher Abstimmungsaufwand zwischen den Bestellern und geringe Flexibilität bei notwendigen kurzfristigen Änderungen.
- Heizölsorten: Welche Heizölsorten werden momentan vom Mineralölhandel angeboten und welche Unterschiede gibt es?
Grundsätzlich werden gemäß der aktuellen DIN 51603-1 zwei Heizölsorten unterschieden:
Heizöl EL Standard, das so genannte Standard Heizöl EL: Ein extra leichtflüssiger Brennstoff, der aus Kohlenwasserstoffen besteht und dessen Schwefelgehalt oberhalb 50 mg/kg bis 1000 mg/kg liegt.
Heizöl EL Schwefelarm, das schwefelarme Heizöl EL: Ein extra leichtflüssiger Brennstoff, der aus Kohlenwasserstoffen besteht und dessen Schwefelgehalt 50 mg/kg nicht überschreitet. Ein Heizöl EL muss nach dieser Norm als schwefelarm bezeichnet werden, wenn der Schwefelgehalt 50 mg/kg nicht überschreitet. Das schwefelarme Heizöl wurde insbesondere für die Öl-Brennwerttechnik und neue Brennertechnologien (wie z. B. Oberflächenbrenner) entwickelt. Die Produktvorteile kommen jedoch genauso in allen übrigen Heizkesseln zum Tragen. Der Schwefelgehalt wurde nicht nur wegen der Umwelteigenschaften reduziert - Kondensateinleitung ohne Neutralisation, niedrige Schadstoffemissionen -, sondern, weil ein hoher Schwefelanteil auch nachweislich zu höheren Ablagerungen und Rückständen im Gerät führt. Das schwefelarme Heizöl erhöht somit generell die Betriebssicherheit und ermöglicht einen dauerhaften hocheffizienten Betrieb der Ölheizung.
Um die Betriebssicherheit insbesondere von Öl-Brennwertgeräten zu gewährleisten, die sich durch eine kompakte Bauweise und zur Verbesserung des Wärmeübergangs mit geringen Spaltmaßen in der Abgasführung auszeichnen, sind aschebildende Additive nicht zulässig.Schwefelarmes Heizöl und Standard Heizöl unterscheiden sich in drei wesentlichen Punkten:
- beim Schwefelgehalt,
- der definierten Schmierfähigkeit beim schwefelarmen Heizöl,
- beim Einsatz von aschebildenden Additiven, die im schwefelarmen Heizöl unzulässig sind.Beide Heizölsorten sind extra leichtflüssige und aschefreie Brennstoffe. Die Hauptbestandteile sind Kohlenstoff mit einem mittleren Masseanteil von 86,5% bis 86,7% und Wasserstoff mit einem mittleren Masseanteil von 13,3%. Heizöl EL hat, bezogen auf das Volumen, einen sehr hohen Energiegehalt und wird als Energievorrat in speziellen Tankanlagen bevorratet. Seine Wirtschaftlichkeit hält allen Vergleichen stand: Sie ergibt sich aus dem hohen Heizwert von mindestens 42,6 MJ/kg (entsprechend 36,2 MJ/I bzw. 10,08 kWh/l). Mit einem Flammpunkt von über 55 C ist Heizöl EL ein Produkt, welches eine relativ einfache Lagerung und Handhabung ermöglicht. Die Prüfmethoden, die zur Feststellung der Erfüllung der Norm angewendet werden müssen, sind ebenfalls verbindlich vorgeschrieben.
Die DIN 51 603-1 schreibt zwingend vor, dass Heizöl EL ein reines Produkt aus der Rohölverarbeitung ist, das vorher zu keinem anderen Zweck eingesetzt worden sein darf. Aufgearbeitetes Altöl und Beimischungen von chlorhaltigen Stoffen sowie anorganische Säuren sind daher im Heizöl EL nicht enthalten. Verkaufsgrundlage für Heizöl EL nach DIN 51 603-1 sind die Angaben dieser Norm, die Bestandteil des Kaufvertrags zwischen Hersteller bzw. Lieferer und Abnehmer sind.Bioheizöl: Neben den beiden Heizölsorten gemäß DIN 51603-1 existiert auf Basis der Vornorm DIN V51603-6 eine weitere Heizölsorte bereits am Markt - Heizöl EL Alternativ, z. B. das so genannte Bioheizöl. Bioheizöl wird heute durch die Mischung von schwefelarmem Heizöl und FAME (Fatty Acid Methyl Ester) hergestellt, allgemeinsprachlich auch Biodiesel genannt. Die Mischung muss als Heizöl EL Alternativ Bio gekennzeichnet werden und darf nicht als Standard oder schwefelarmes Heizöl ausgeliefert werden. Wenn der „Bio-Anteil“ beispielsweise zwischen 3 und 5 Prozent liegt, muss das Heizöl als „Heizöl EL A Bio 5“ bezeichnet werden.
In der folgenden Tabelle sind einige wesentliche Anforderungen an die verschiedenen Heizölsorten aufgeführt:
Zusätzliche Premiumadditivierung durch den Mineralölhandel
Prinzipiell wird Heizöl schon während der Produktion in der Raffinerie mit einer Grundadditivierung durch den Hersteller versehen. Dies ist erforderlich, um das normgerechte Kälteverhalten, die erforderliche Schmierfähigkeit oder auch die sichere Handhabung sicherzustellen.
Von zahlreichen Mineralölhandelsunternehmen wird in der Regel am Tankwagen beim Betanken des Kundentanks durch eine automatische Dosiereinrichtung am Tankwagen dem Heizöl ein Premiumadditivpaket beigemischt. Hierdurch ist eine exakte Dosierung möglich, eine Überdosierung, die zu Anlagenstörungen führen könnte, wird vermieden. Durch die Zugabe dieser Premiumadditive können weitere Qualitätseigenschaften positiv beeinflusst und die Betriebssicherheit einer Ölfeuerungsanlage in der Praxis erhöht werden. Diese Additive sind u. a. vorteilhaft bei langen Lagerungszeiten, sie können die katalytische Wirkung von Buntmetallen auf die Ölalterung reduzieren und gegebenenfalls den Verbrennungsprozess unterstützen oder auch Ablagerungen reduzieren. Überdies kann durch Additivierung Ölgeruch überdeckt werden. Auch diese je nach Anbieter unterschiedlich bezeichnete Premium-Qualität entspricht selbstverständlich den Anforderungen der DIN 51 603-1. Gegenüber der „Standard-Qualität“ werden hierbei durch Zugabe von speziell abgestimmten Additivpaketen, wie bereits beschrieben, anwendungsrelevante Eigenschaften verbessert. - Heizölwärmekonto: Wie funktioniert das Heizölwärmekonto?
Hier die Funktionsweise des Heizölwärmekontos:
Jetzt können Sie Ihren Heizölkauf statt mit einer Einmalzahlung - die zwangsläufig die Haushaltskasse belastet - durch monatliche Abschlagszahlungen ausgleichen, die einfach und bequem vom Konto abgebucht werden.So läuft es mit dem Heizöl-Wärmekonto:
Schritt 1 - Ihr Jahresverbrauch wird ermittelt
Ihrem persönlichen Wärmekonto wird Ihr durchschnittlicher Jahresverbrauch an Heizöl zugrunde gelegt.
Schritt 2 - Bankabbuchungsverfahren ohne Aufpreis
Mit der ersten Lieferung zahlen Sie lediglich die Hälfte der Gesamtrechnung. Den Rest begleichen Sie in Beträgen von jeweils nur einem Zwölftel Ihrer jährlichen Heizölkosten zum Beispiel per Bankabbuchungsverfahren - selbstverständlich ohne Aufpreis. So verteilen Sie Ihre Wärmekosten gleichmäßig über das ganze Jahr.
Schritt 3 - Alle Lieferungen zum Heizöltagespreis
Das Einzige, was Sie danach noch zu tun haben, ist, den nächsten Termin für Ihre Heizöllieferung festzulegen - dabei können Sie natürlich auch vom Heizöltagespreis profitieren.
Schritt 4 - Jahresabrechnung
Nach 12 Monaten erhalten Sie von uns eine detaillierte Jahresabrechnung. Anhand dieser Rechnung können Sie genau nachverfolgen, wie viel Sie angespart haben. Gleichzeitig wird die Höhe Ihrer monatlichen Beträge überprüft und in Abhängigkeit Ihres Mehr- oder Minderverbrauches in Abstimmung mit Ihnen angepasst.
- Ölvorräte: Wie lange reicht das Öl noch?
Bei dem heutigen Welterdölverbrauch (rund 3,9 Mrd. Tonnen pro Jahr) würden die gesicherten Reserven aktuell 46 Jahre ausreichen. Allerdings sind solche Hochrechnungen nur bedingt aussagekräftig, weil sie jeweils eine Momentaufnahme darstellen. Wesentliche Faktoren bleiben dabei nämlich unberücksichtigt, insbesondere der technische Fortschritt und die Erschließung neuer Ölvorkommen.
Ein Rückblick zeigt: In den vergangenen 20 Jahren haben sich die gesicherten Ölreserven stetig erhöht, obwohl in diesem Zeitraum auch der Ölverbrauch kontinuierlich anstieg. 1990 umfassten die bestätigten Welterdölreserven rund 135 Milliarden Tonnen, 2000 lagen sie bei 139 Milliarden Tonnen und 2008 weltweit sogar bei 182 Milliarden Tonnen Rohöl.
Als Reserven gelten die mit heutiger Technologie wirtschaftlich gewinnbaren Erdölmengen. Hinzu kommen jedoch noch rund 332 Milliarden Tonnen Ressourcen. Das sind nachgewiesene oder geologisch mögliche Vorkommen, die zwar bekannt sind, aber mit heutiger Technik nicht wirtschaftlich gefördert werden können. Insgesamt existieren nach einer aktuellen Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Weltrohölvorräte (die Summe aus Reserven und Ressourcen) in Höhe von über 600 Mrd. Tonnen.
Und es gibt auch immer wieder neue Funde. So wurde beispielsweise im November 2007 im Santos-Becken vor der Küste Brasiliens ein neues Öl- und Gasvorkommen mit mutmaßlich mehr als einer Milliarde Tonnen Öleinheiten entdeckt. Und Geologen erwarten in dieser Region weitere Funde.Ressourcen werden Reserven
Technologische Fortentwicklungen in der Fördertechnik ermöglichen eine immer effizientere Ausschöpfung der vorhandenen Lagerstätten. Höhere Reserven ergeben sich zudem durch neuartige Bohrtechniken und ausgeklügelte Methoden, um Offshore-Bohrungen in immer tieferen Gewässern durchführen zu können. Aktuell sind bereits Erschließungen in 3.000 Meter Tiefe möglich.
In Abhängigkeit zur Höhe des Ölpreises werden zudem bislang unwirtschaftliche Ölvorkommen für eine Erschließung attraktiv. Bestes Beispiel dafür sind die Ölsande in Kanada: Bereits 24,1 Milliarden Tonnen dieser Vorkommen zählen seit einigen Jahren zu den gesicherten Welterdölreserven. Daher liegt Kanada heute nach Saudi-Arabien auf Platz zwei der Länder mit den größten gesicherten Erdölreserven.Aktuelle Reichweite der Ölvorräte
Fundierte Einschätzungen gehen davon aus, dass der Energieverbrauch und somit auch der Rohölverbrauch in den nächsten 15 Jahren um durchschnittlich 2% pro Jahr wächst. Unter Berücksichtigung dieser Bedarfsentwicklung würde sich dann in 15 Jahren immer noch eine Reichweite der Ölvorräte von rund 115 Jahren ergeben. Aus den dargestellten Entwicklungen ist erkennbar, dass Besitzer von einer Ölheizung keine Angst haben müssen, dass in den kommenden Jahrzehnten Probleme bei der Versorgung mit Heizöl auftreten könnten.
- Was muss beim Wechsel bzw. Mischen von Heizöl-EL-Sorten beachtet werden?
Für Heizungsanlagen, die von Seiten der Hersteller sowohl für den Betrieb mit Heizöl EL Standard als auch für Heizöl EL schwefelarm als geeignet eingestuft wurden, ist die Vermischung der Sorten unproblematisch. Diese Anlagen werden im Laufe der Zeit durch den Heizungsbauer, Schornsteinfeger oder Mineralölhändler durch einen farblich gestalteten Aufkleber für die Heizungsanlage sowie einen in gleicher Farbkombination gestalteten Tankdeckel gekennzeichnet werden. Die Kennzeichnung ermöglicht eine leichtere Zuordnung, welche Heizölsorten getankt werden können.
Anlagen, die nur mit Heizöl EL schwefelarm betrieben werden dürfen, werden durch den Heizungsfachmann mit diesem Aufkleber gekennzeichnet. Anlagen, die sowohl mit Heizöl EL Standard als auch mit Heizöl EL schwefelarm betrieben werden dürfen, werden durch den Heizungsfachmann mit diesem Aufkleber gekennzeichnet. Die Kennzeichnung des Füllrohrverschlusses folgt der gleichen Farbgebung wie die der Aufkleber. Nur ein grüner Tankdeckel bedeutet, dass nur Heizöl EL schwefelarm eingefüllt werden darf. Ist am grünen Füllrohrverschluss noch ein roter Anhänger befestigt, so darf diese Anlage sowohl mit Heizöl EL Standard als auch mit Heizöl EL schwefelarm betrieben werden. Ist die Heizungsanlage gemäß Herstellerangabe nur für den Betrieb mit Heizöl EL schwefelarm geeignet, muss das bei einer Heizölbestellung berücksichtigt werden. Sind Restbestände von Heizöl EL Standard im Tank bei einer anstehenden Befüllung mit Heizöl EL schwefelarm vorhanden, so geben die Gerätehersteller Auskunft über das ggf. zulässige Mischungsverhältnis. Ist von Seiten des Herstellers eine Mischung der Qualitäten für den Betrieb des Gerätes unzulässig, so sind vor der Befüllung einer Tankanlage mit Heizöl EL schwefelarm die eventuell vorhandenen Restmengen Heizöl EL Standard zu entfernen. Auch diese Anlagen werden farblich gekennzeichnet. Da es sich in diesem Falle in der Regel um Neuanlagen handelt, wird die Kennzeichnung der Geräte durch die Hersteller ab Werk vorgenommen. Die Installation des farblich gekennzeichneten Tankdeckels erfolgt durch den Heizungsbauer.
- Wie hat sich der Heizölverbrauch in den letzten 25 Jahren entwickelt?
1980 lag der durchschnittliche Heizölverbrauch in der Bundesrepublik in Mehrfamilienhäusern bei rund 24,0 Liter pro Quadratmeter. 2007 betrug dieser Verbrauchswert nur noch 13,6 Liter pro Quadratmeter. Damit hat sich der Heizölverbrauch dank der Öl-Brennwerttechnik mit solarer Unterstützung und anderer Energiesparmaßnahmen in knapp 30 Jahren um 44% reduziert (siehe Grafik).
- Wieviele Stunden vor dem Tanken muss die Heizung ausgeschaltet werden?
Die Heizung muss während der Betankung ausgeschaltet sein. Es reicht aber, wenn sie unmittelbar vor dem Einfüllen ausgeschaltet wird. Nur nach der Betankung sollte ca. 2-3 Stunden gewartet werden.
Es wird dringend empfohlen, sich an diese Empfehlung zu halten, denn beim Betanken werden Partikel aufgewirbelt, die sich mit der Zeit am Tankboden gesammelt haben. Werden diese Rückstände vom Brenner angesogen, kann das zum Verstopfen des Filters führen. Ihre Heizung könnte danach nicht mehr ordentlich funktionieren.
- Woher kommt das Heizöl für Deutschland überhaupt?
Heizöl wird aus Rohöl hergestellt. Das Rohöl, dass hierzulande zum Bespiel in der Raffinerie Leuna, Burghausen oder Vohburg an der Donau hergestellt wird, stammt aus zahlreichen Ländern. Ein Großteil des Rohöls wird aus Russland importiert, aber auch aus dem Vereinten Königreich, Norwegen, Kasachstan, Aserbaidschan, Libyen, Ägypten, Irak sowie Nigeria und Algerien kommt Öl nach Deutschland.
Rohöl wird übrigens auch als "Schwarzes Gold " oder "Schmierstoff der Welt" bezeichnet.
- Wie entwickelt sich das Volumen von Heizöl bei Temperaturveränderung?
Je °C Temperaturdifferenz verändert sich das Volumen von HEL um 0,8 ; d.h. je 1000 Liter um 0,8 Liter.
Beispiel:
3000 Liter werden von Normtemperatur 15 °C um 10 °C erwärmt.Rechnung:
3000 Liter x 0,8 / 1000 (da Promille) ergibt 2,4 x 10 (°C Temperaturerhöhung) ergibt eine Volumenzunahme um 24 Liter. Die Lagermenge würde sich im Beispielfall auf 3024 Liter ausdehnen. - Wie entwickelt sich der Heizölpreis?
Der Heizölpreis ist ein Wettbewerbspreis, der sich täglich neu bildet und ständigen Schwankungen unterworfen ist. Binnen weniger Tage kann sich der Endverbraucherpreis für leichtes Heizöl erheblich verändern. Zur Information ermitteln wir nach den Angaben vom Brennstoffhändlern in ganz Deutschland täglich aktuelle Durchschnittspreise und zeigen auch die Entwicklung zum Vortag.
Für eine längerfristige Orientierung dienen unsere Preisstatistiken über die Entwicklung der Durchschnittspreise bundesweit und für die einzelnen Bundesländer. Regionale können die Heizölpreise vom Durchschnitt abweichen. Im Trend vollziehen sich die Preisanstiege oder Preisrückgänge in ganz Deutschland etwa zeitgleich mit gleicher Tendenz jedoch nicht immer in vergleichbarer Höhe. - Wie hat sich der Heizölpreis in den letzten Jahren verändert?
Durch die Asienkrise sank der weltweite Weltölverbrauch 1998 auf einen Tiefststand. Dies führte zu übergroßen Lagerbeständen an Rohöl und Mineralölprodukten. Die Förderländer agierten uneinheitlich und konnten keine Drosselung der Fördermengen durchsetzen. Das Überangebot hatte einen extremen Preisverfall bis auf das 20-Jahres-Tief von 10 Dollar pro Barrel (159 Liter).
Um diese Entwicklung aufzuhalten beschlossen die Förderländer unter Führung der OPEC mehrere deutliche Produktionsdrosselungen. Dadurch stieg der Rohölpreis bis in die zweite Jahreshälfte des Jahres 2000 auf Spitzenwerte bis über 30 Dollar pro Barrel.
Entsprechend entwickelte sich der Heizölpreis. Seit Ende 2002 steigt der Rohölpreis vorrangig im Zusammenhang mit dem wachsenden Energiebedarf im asiatischen Raum (China, Indien).
- Wovon wird der Heizölpreis bestimmt?
Für die Entwicklung des Heizölpreises sind eine Vielzahl von Faktoren ausschlaggebend, die einander überlagern und oft gegenläufig wirken. Aus diesem Grund sind Preisprognosen äußerst schwierig und sehr unzuverlässig
Der deutsche Heizölpreis wird von weltweiten Einflussgrößen bestimmt, die im regionalen Markt oft nicht direkt nachvollziehbar sind.
Grundlegend für den Heizölpreis ist die Entwicklung des Rohölpreises. Hier wirken u. a. folgende Faktoren:
Börsenabhängige Faktoren:
- Preisentwicklung und Spekulation an den Produktenbörsen (New York/London)
- Dollarkurs
Angebot und Nachfrage:
- Weltpolitische Ereignisse (z. B. bewaffnete Auseinandersetzungen)
- Mengen- und Preispolitik der Förderländer, insbesondere der OPEC
- Mengen und Preisentwicklung in Rotterdam (sog. ARA-Raum - Amsterdam, Anwerpen-Rotterdam), da hier die großen Ölhäfen liegen, an denen das für den europäischen Markt bestimmte Rohöl aus Übersee ankommt.
- Lagerbestände bei Produktion und Handel
- Schiffsfrachten und sonstige Transportkosten
- Kosten der Produktion und des Handels
- Verbrauchernachfrage
Sonstige Einflussgrößen:
- Energie- Steuer- und Umweltpolitik
- Witterung
- Die Sichtscheibe meines Gerätes ist verrußt - was kann ich tun?Eine verrußte Sichtscheibe deutet meist auf unsachgemäße Bedienung des Gerätes oder die Verwendung falscher oder minderwertiger Brennstoffe hin. Wenn Sie laut Gebrauchsanweisung Ihres Geräts heizen, sollte es nicht vorkommen. Briketts, die nicht dem Qualitätsstandard entsprechen, behandeltes oder zu feuchtes Holz können ein Grund sein. Eine verunreinigte Sichtscheibe kann in erkaltetem Zustand mit Glasreiniger, Kaminscheiben-Rußreiniger oder einer herkömmlichen Scheuermilch gereinigt werden.
- Entsprechen Festbrennstoff-Feuerstätten dem Umweltschutz?
Achten Sie beim Erwerb der Feuerstätte darauf, dass diese mit dem Ü-Zeichen gekennzeichnet ist. Das Zeichen sagt aus, dass die Feuerstätte den gesetzlichen Bestimmungen entspricht.
Durch die richtige Handhabung und die Verwendung hochqualitativer Brennstoffe tragen Sie selbst entscheidend dazu bei, die Umwelt zu schonen. Die über den Brennstoff-Fachhandel angebotenen Brennstoffe entsprechen der Kleinfeuerungsanlagenverordnung und erfüllen damit die gesetzlichen Anforderungen an den Umweltschutz. - Für wen eignen sich Pelletsheizungssysteme?
Pelletsheizungssysteme eignen sich besonders für Ein- und Zweifamilienhäuser und werden immer öfter in größeren Wohn- und Gewerbekomplexen eingesetzt.
- Gibt es Einschränkungen für die Verwendung bestimmter Brennstoffe?
Manche Kommunen versuchen den Einsatz bestimmter Brennstoffe zu unterbinden. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Schornsteinfeger. Bei Problemen bekommen Sie Hilfe durch die Festbrennstoffbeauftragten des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins (DEBRIV) und des Bundesverbandes mittelständischer Mineralölunternehmen e.V. (UNITI).
- Holzpelletheizung: Was sollte bei der Planung einer Holzpelletheizung berücksichtigt werden?
Den Bau einer Pelletheizung gut planen
Der Kessel ist das Herzstück jeder Heizungsanlage. Um auf Dauer störungsfrei heizen zu können, ist er auf eine optimale Brennstoffversorgung mit Pellets angewiesen. Bei der Planung einer Pelletheizung sollten deshalb folgende Hinweise unbedingt berücksichtigt werden:
Kurze Transportwege
Das Pelletlager sollte von der Straße aus leicht erreichbar sein. Je kürzer der Weg vom Pellettankwagen zum Einblasstutzen ist, umso qualitätsschonender können die Holzpellets eingeblasen werden. Ursache dafür ist, dass lange Schlauchleitungen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die mit Druck eingeblasenen Holzpellets mechanisch beschädigt werden und somit ein hoher Abriebanteil schon bei der Belieferung entsteht.
Keine Bögen zulassen
Der ins Pelletlager führende Einblasstutzen sollte auf jeden Fall ein gerades Rohr sein. Werden durch den Heizungsbauer Bögen installiert, prallen die Holzpellets bei den Krümmungen an die Innenwand, und durch diesen Aufprall können die Holzpellets zerstört werden.
Aufprallplatten ein Muss
Das Pelletlager sollte mit Prallplatten ausgestattet sein, damit die eingeblasenen Pellets nicht gegen eine harte Wand prallen und zerstört werden. Die in der Flugbahn der Pellets hängenden Matten aus flexiblem Material sorgen für eine qualitätsschonende Einlagerung.
Absaugung sollte möglich sein
Moderne Pellettankwagen blasen beim Befüllen der Tankanlage die Pellets ein und saugen gleichzeitig den entstandenen Holzabrieb wieder ab. Deshalb sollte auch ein entsprechender Anschluss an der Heizungsanlage vorhanden sein.
Trocken und nah lagern
Wenn Sie sich für eine der verschiedenen Lagermöglichkeiten entscheiden müssen – sprich: zwischen einem Erdtank (siehe Grafik), einem Sacksilo oder einem speziell eingerichteten Kellerraum –, sollten Sie sich von den Kriterien „dauerhafter Schutz vor Feuchtigkeit“ und „möglichst kurzer Weg vom Tank zum Kessel“ leiten lassen. Denn Wasser und lange Transportwege sind die größten Feinde bei der Qualitätssicherung von Holzpellets in Ihrer Heizungsanlage.
- Ich möchte eine neue Festbrennstoff-Feuerstätte, was muss ich beachten?
Die Hersteller von modernen Festbrennstoff-Feuerstätten bieten eine große Auswahl an die verschiedenen Verwendungszwecke.
Es ist zu prüfen:
- Wollen Sie ein Hauptheizgerät oder ein Zweitheizgerät (z. B. einen Kamin); steht für Sie also der Nutzen oder das Erlebnis des offenen Feuers im Vordergrund?
- Welche Heizleistung ist gefordert?
- Welchen Brennstoff wollen Sie einsetzen? - Kann ich Braunkohlenbriketts und Brennholz kombinieren?Eine Kombination aus Brennholz und Braunkohlenbriketts ist grundsätzlich sinnvoll. In der Regel sollte man Brennholz zum schnellen Aufheizen feuern. Sobald das Feuer brennt, zum Wärme- und Gluthalten Briketts nachlegen. Achten Sie stets darauf, dass das Brennholz unbehandelt ist und ausreichend getrocknet wurde, damit keine unnötigen Emissionen entstehen. Dazu muss das Holz zwei Jahre an einem trockenen, witterungsgeschützten Ort gelagert haben, damit die zulässige Restfeuchte von 20% (lt. Bundes-Immissionsschutzgesetz) unterschritten ist.
- Lässt sich ein Kaminofen auch mit einer Öl-Brennwertheizung kombinieren?
Hoch effiziente Brennwerttechnik kombiniert mit verschiedenen erneuerbaren Energieträgern ist eine Lösung für eine klimaschonende und wirtschaftliche Wärmeversorgung, insbesondere für Ein-und Zweifamilienhäuser.
Bei einer Hybrid-Heizung wird die Wärmeversorgung eines Gebäudes nicht mehr allein von einem Energieträger übernommen, sondern auf mehrere Säulen verteilt. Damit bieten Hybrid-Heizungen mehr Unabhängigkeit bei der Energieversorgung gegenüber Heizsystemen, die nur auf einen Brennstoff ausgelegt sind. Kombiniert werden kann die Brennwertanlage beispielsweise mit Solarthermie und einem wasserführenden Holzkaminofen.
Der beheizt in dieser Konstellation nicht nur den Raum, in dem er aufgestellt ist, sondern über die Zentralheizung auch das gesamte Gebäude. Der Anteil erneuerbarer Energien kann durch die Verwendung von Bioheizöl weiter erhöht werden.
Eine Hybrid-Heizung kann auch schrittweise installiert werden. Zentrales Element ist ein großvolumiger Warmwasser-Pufferspeicher, in dem die Wärme der eingekoppelten Energiequellen bevorratet wird. Wer also eine Brennwertanlage in mehreren Schritten zur multivalenten Heizung ausbauen möchte, sollte von Anfang an einen Warmwasserspeicher mit einem Volumen zwischen etwa 500 und 1000 Litern vorsehen.
Öl-Brennwertgeräte eignen sich ideal für Hybrid-Heizsysteme. Denn im Heizöltank steht ein Energieträger zur Verfügung, der flexibel und zuverlässig die Wärmeversorgung übernehmen kann, wenn die erneuerbaren Energien nicht ausreichend Wärme liefern. Der Tank wird so zum Langzeit-Energiespeicher. Und zwar ohne aufwendige und kostspielige Infrastruktur, wie sie für leitungsgebundene Heizsysteme benötigt wird.
- Umstieg auf Holzpellets: Welche Vorteile gibt es, was ist beim Wechsel zu beachten?
Die Umstellung lohnt sich auf jeden Fall. Hier einige Vorteile im Überblick:
- äußerst geringer CO2-Ausstoß, daher umweltschonend (senken Kohlendioxid-Ausstoß enorm, da beim Verbrennen nur in etwa so viel CO2 freigesetzt wird, wie die Pflanze während ihres Wachstums gebunden hat und bei ihrer Verrottung durch die Einwirkung von Bakterien und Pilzen ohnehin freigesetzt würde, verbrennen folglich nahezu klimaneutral)
- vollständig umweltfreundliche Verwertung (Asche kann z. B. als Dünger verwendet werden)
- die Kosten für Holzpellets liegen weit unter denen für z. B. Erdgas und Heizöl
- da Holzpellets zu den erneuerbaren Energien (nachwachsender Rohstoff) zählen, so werden fossile Ressourcen geschont und die Importabhängigkeit gemindert
- macht unabhängig von Öl und Gas (muss nicht importiert werden, da reichlich vorhanden in Mittel- und Nordeuropa)
- lassen sich (wie Heizöl) einfach dosieren, Wärmeerzeugung kann relativ unkompliziert dem Wärmebedarf angepasst werden (es rollen entsprechend des Bedarfs angepasst mehr oder weniger Pellets in den Brennraum - sogar wenn man nicht zu Hause ist; neumodische Pelletheizungen lassen sich sogar bequem via SMS fernsteuern)
- breite internationale Verfügbarkeit durch europaweite Akzeptanz bei Produktion und Handel
- Warum sollten Pelletheizungen mit einer Solaranlage kombiniert werden?
Die Solaranlage übernimmt im Sommer die Warmwasserversorgung und dient bei entsprechender Größe auch zur Heizungsunterstützung in der Übergangszeit.
- Was besagt das "Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz" (EEWärmeG)
Das "Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz" (EEWärmeG) trat am 01.01.2009 in Kraft und regelt, dass Biomasse (Holzpellets, Holzschnitzel oder Scheitholz) mindestens 50% des Wärmeenergiebedarfs des Gebäudes übernehmen muss.
Die Bundesregierung hatte zuvor hohe Klimaschutzziele definiert, die mit dem EEWärmeG realisiert werden sollen.
- Was ist der Normnutzungsgrad / Jahresnutzungsgrad?
Der Normnutzungsgrad ist das Gleiche wie der Jahresnutzungsgrad und gibt an, wie viel Prozent des eingesetzten Brennstoffs (Öl, Gas oder Holzpellets) / der in den Holzpellets enthaltenen Energie während einer Heizperiode vom Kessel / Wärmeerzeuger in nutzbare Heizwärme umgewandelt werden können. Je höher der Normnutzungsgrad, desto besser die Energieeffizienz des entsprechenden Kessels.
Wechselnde Temperaturen und Heizbedingungen innerhalb eines Jahres werden dabei berücksichtigt: Kesselwirkungsgrade werden bei verschiedenen (Teil-)Laststufen ermittelt und gehen mit ihrem Zeitanteil in eine Modellrechnung ein.
- Was muss ich beachten, wenn ich einen Kaminofen besitze oder mir einen zulegen möchte, der keinen Filter hat?
Seit 2010 sind Filter Pflicht: Ist in z. B. Kaminöfen noch keiner vorhanden, so muss seit März 2010 ein Filter nachgerüstet werden. Verankert ist dies in der überarbeiteten Version der 1. Bundes-Immissionsschutzverordnung, die die Brennstoffliste übrigens um nicht als Lebensmittel bestimmte Getreide (Getreidekörner, Getreidehalmreste etc.) erweitert.
Die Novelle der 1. BImSchV (Kleinfeuerungsanlagenverordnung) war am 22. März 2010 in Kraft getreten, nachdem sie am 01. Februar 2010 im Bundesgesetzblatt verkündet worden war. U. a. die Feinstaubbelastung soll anhand dieser neu aufgelegten Verordnung reduziert werden. Geschehen soll dies, indem es bestimmte Grenzwerte gibt, was die Emissionen anbelangt. Die Festsetzung der Grenzwerte erfolgt dabei in 2 Stufen: Beginn Stufe 1 = unmittelbar nach Verabschiedung der Novelle der 1. BImSchV, Beginn Stufe 2 = 01.01.2015.
Um Luftreinhaltung und Klimaschutz zu gewährleisten, werden die Grenzwerte sowie die Kleinfeuerungsanlagen selbst regelmäßig überwacht und geprüft. Die Kontrollintervalle wurden mit der Novellierung der 1. BImsSchV erweitert: Öl- und Gasheizungen werden nach wie vor jährlich überwacht. Neu sind die Überwachung aller drei Jahre für Anlagen, die noch keine 12 Jahre in Betrieb sind sowie die aller zwei Jahre für alle übrigen Anlagen.
In diesem Zusammenhang - im Hinblick auf Klimaschutz etc. - trat am 20. November 2009 die sog. Ökodesign-Richtlinie 2009/125/EG in Kraft. Diese legt Wert auf und verankert die umweltgerechte Gestaltung energiebetriebener Produkte - angefangen bei Rohstoffgewinnung über Herstellung, Vertrieb, Verwendung bis hin zu Entsorgung eines Produktes (über den gesamten Lebensweg des Produktes hinweg also). So soll bereits von Anfang an die von dem Produkt ausgehende Umweltbelastung eingegrenzt werden. Die Europäische Kommission wählt dabei bestimmte Produktgruppen aus, die in Hinblick auf deren gesamten Lebensweg eine hohe Umweltbelastung darstellen, und kann für diese gewisse Durchführungsmaßnahmen erlassen. Bekanntestes Beispiel der letzten Zeit ist das Glühbirnenverbot: Durch den schrittweisen Übergang zu Energiesparlampen sollen sowohl der Stromverbrauch als auch die Umweltbelastung reduziert werden.
2009 lag der Bestand an Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe, zu denen auch Holzpellets gehören, bei über 15 Millionen. Nahezu alle (mehr als 14 Mio. davon) sind Einzelraumfeuerungsanlagen.
- Was muss ich beim Kauf von Holzpellets beachten?
Achten Sie unbedingt darauf, woher Sie die Pellets beziehen, was die Quelle ist! Leider gibt es wie überall schwarze Schafe, Ihre Aufmerksamkeit ist gefragt, was das Erkennen und Meiden dubioser Quellen anbelangt (z. B. dürfen keine Fremdbestandteile in den Pellets vorhanden sein). Sie sollten unbedingt Markenprodukte verwenden, die der Norm (ehemals DINplus, seit 2010 DIN EN 14961-2) entsprechen - auch Ihrer Pelletheizanlage zuliebe!
Weitere wichtige Kriterien, auf die Sie beim Kauf achten sollten, sind einerseits der Energieverbrauch, die Energieeffizienz und andererseits der Kohlendioxidausstoß. Auch Spezialfahrzeuge (mit Onboard-Wägeeinheit und Absaugeinrichtung für die eingeblasene Luft) und geschultes Personal sollten beim Kauf eine Rolle spielen.
Die Kosten für 15-Kilogramm-Säcke belaufen sich auf ca. 4 €, dies entspricht ca. 4 bis 5 ct. / kWh (mit Öl oder Gas ca. 7 ct. / kWh Energie, mit Strom ca. 20 ct. / kWh).
- Was sind Holzpellets?
Holzpellets sind kleine, zylindrische, unter hohem Druck hergestellte Presslinge aus getrocknetem, naturbelassenen Holz - in erster Linie aus Säge- und Hobelspänen (holzverarbeitendes Gewerbe) sowie Waldrestholz. Außer den holzeigenen Bindestoffen, die den Pellets ihre Form, Stabilität sowie Beständigkeit verleihen, sind keine weiteren Zusatzstoffe (chemische Bindemittel etc.) erlaubt - allein schon, um dem Image eines ökologischen Brennstoffs gerecht zu werden. Die Pellets sind genormt und müssen in Deutschland seit 2010 der europäischen Norm für Holzpellets (EN 14961-2) genügen. Mit der Europanorm wurden alle bisherigen, nationalen Normen wie die DIN 51731, die gewisse "Anforderungen an Presslinge aus naturbelassenem Holz" stellte, abgelöst. Diese Entwicklung ist erforderlich, da die Märkte in Zeiten der Globalisierung immer weiter zusammenwachsen und der EU-Mitgliedsstaatenübergreifende Handel vereinfacht werden soll. Es wird dann zwischen drei Qualitätsklassen unterschieden werden: A1, A2 und B, wobei die Klasse A1 den wohl wichtigsten Stellenwert einnehmen (beste Qualität mit dem geringsten Aschegehalt, einhergehend mit strengsten Anforderungen) und Klasse B ausschließlich für die Industrie von Interesse sein wird (dies stellt eine weitere Neuerung dar, denn bislang gab es keine explizite Bezeichnung der Industriepellets!). Zudem wird das neue, europaweite Zertifikat für Holzpellets, "ENplus", aufgrund von strengeren Anforderungen eine hohe Qualitätssicherung sowie umfassende Transparenz über die gesamte Produktkette hinweg gewährleisten (Produkt- sowie Prozesskontrolle) - angefangen von der Produktion bis hin zur Anlieferung beim Verbraucher werden Kontrollen stattfinden (optimaler Verbraucherschutz).
Der Energiegehalt von 1 kg Holzpellets entspricht ca. dem von 1/2 l Heizöl.
Holzpellets haben einen Durchmesser von 6 oder 8 mm und eine Länge von ca. 20 mm. Die Presslinge weisen eine hohe Roh- und Energiedichte auf und haben einen Heizwert von 4,9 kWh/kg, was etwa dem von einem halben Liter Heizöl entspricht. Holzpellets sind eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Brennstoffen: Sie sind nahezu CO2-neutral, zählen zu den erneuerbaren Energien (nachwachsende Rohstoffe) und sind vollständig verwertbar, z. B. dient die bei dem Verbrennungsprozess entstehende Asche anschließend als Dünger, kann jedoch auch einfach über den Hausmüll entsorgt werden. Der Aschegehalt bei Holzpellets ist mit weniger als 1,5% äußerst gering, was bei einem Pelletkessel in einem Einfamilienhaus pro Jahr in etwa 30 kg Asche entspricht. Die Verbrennung an sich in modernen Pelletfeuerungen gestaltet sich als emissionsarm: Lediglich ein geringfügiger Anteil an CO2 (42 g CO2-Ausstoß pro kWh beim Heizen mit Pellets ggü. 303 g CO2-Ausstoß pro kWh beim Heizen mit Öl) wird freigesetzt, der zudem weit unter dem herkömmlicher, fossiler Brennstoffe liegt. Holzpellets sind in Deutschland seit 1996 als Brennstoff in Kleinfeuerungsanlagen offiziell zugelassen.
- Was tun, wenn das Feuer übermäßig qualmt oder nicht richtig brennt?
Starke Qualm- oder Rauchentwicklung ist in der Regel ein Zeichen für den falschen Brennstoff bzw. eine falsche Bedienung. Gestrichenes, feuchtes oder beschichtetes Holz sowie Spanplatten und ähnliches gehören ebenso wie Müll nicht in den Feuerraum.
Lassen Sie das Feuer abbrennen oder ausgehen. Gehen Sie sicher, dass die Überreste völlig erkaltet sind und nicht mehr glühen, und entsorgen Sie diese über die Restmülltonne. Anschließend sollten Sie vor dem nächsten Heizen die Qualität Ihrer Brennstoffe überprüfen. Neben dem falschen Brennstoff kann auch eine falsche Luftregelung die Ursache dafür sein, dass ein Feuer nicht richtig brennt. Hierfür sollten Sie in der Gebrauchsanweisung des Heizgerätes nachlesen.
- Welche Anforderungen gelten für bestehende Feuerstätten?1. Einzelraumfeuerstätten wie Kaminöfen, Kamineinsätze oder Werkstattöfen, die vor dem 22. März 2010 errichtet wurden, müssen folgende Emissionsgrenzwerte einhalten.
Kohlenmonoxid (CO): 4,00 g/m3 Staub: 0,15 g/m3
Der Nachweis muss durch die Vorlage einer Prüfbescheinigung des Herstellers oder über den Schornsteinfeger durch eine Messung vor Ort erfolgen.Kann bis zum 31.12.2013 kein Nachweis über die Einhaltung der Grenzwerte erbracht werden, ist die Feuerstätte entweder mit entsprechender Filtertechnik nachzurüsten, durch eine emissionsarme Anlage zu ersetzen oder nach Ablauf einer Übergangsfrist außer Betrieb zu nehmen.
Übergangsfristen für bestehende Einzelfeuerungsanlagen:
Zeitpunkt der Typenprüfung (laut Typenschild) Ablauf der Übergangsfrist vor dem 01.01.1975 oder Jahr der Typenprüfung nicht mehr feststellbar 31.12.2014 01.01.1975 bis zum 31.12.1984 31.12.2017 01.01.1985 bis zum 31.12.1994 31.12.2020 01.01.1995 bis zum 22.03.2010 31.12.2024 Jeder Betreiber hatte bis zum 31.12.2012 die Pflicht, das Alter der Anlage (Typenschild) vom zuständigen Schornsteinfeger im Rahmen der Feuerstättenschau feststellen zu lassen.
Generell ausgenommen von den Anforderungen sind:
- Öfen, die die einzige Heizmöglichkeit einer Wohneinheit darstellen
- Handwerklich vor Ort gesetzte Grundöfen (Wärmespeicheröfen aus mineralistischem Material)
- Badeöfen
- Nicht gewerblich genutzte Herde und Backöfen
- Historische Öfen (Errichtung vor dem 01.01.1950)
2. Für bestehende Heizkessel sind moderate Übergangsfristen festgelegt, die der Schornsteinfeger feststellt. Nach Ablauf gelten die Anforderungen der Stufe 1 für Neugeräte. Eine regelmäßige Prüfmessung ist alle zwei Jahre erforderlich.
Zeitpunkt der Errichtung Ablauf der Übergangsfrist vor dem 31.12.1994 01.01.2015 01.01.1995 bis zum 31.12.2004 01.01.2019 01.01.2005 bis zum 22.03.2010 01.01.2025 - Welche Förderprogramme gibt es?
Gefördert wird u. a. vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und von der KfW-Bankengruppe, ferner gibt es auch noch regionale Förderprogramme. Im Jahre 2008 beispielsweise wurden (BAFA) knapp 18.600 Holzpelletkessel und -öfen gefördert. Die Förderhöhe betrug mindestens 2000 € Zuschuss. Prinzipiell unterscheidet man zwischen einer Basisförderung und einer Bonusförderung, wobei letztere einen Kombinationsbonus für Pelletkessel und Solaranlage darstellt.
Seit 2010 gibt es bei der Förderung allgemein einige Änderungen, d. h. einiges ist weggefallen, ist folglich nicht mehr förderungsfähig. Aktuelle Informationen zur Förderung allgemein finden Sie hier (BAFA) und hier (KfW).
Ansonsten können Sie auch eine Fördermittelsuche starten, die sogar regionale Förderprogramme beinhaltet.
- Welche Formen der Lagerung von Holzpellets gibt es und was sollte jeweils unbedingt beachtet werden?
Bei der Lagerung von Holzpellets wird zunächst zwischen der Lagerung loser oder abgepackter Pellets unterschieden.
Lose Pellets müssen vor allem vor Feuchtigkeit und Staub geschützt gelagert sein. Feuchtigkeitseinfluss muss vermieden werden, da die Pellets andernfalls aufquellen können. Bei einem Feuchtigkeitsgehalt über 15% können sie sogar gären, wobei Stickgase sowie brennbare Gase entstehen und die Gefahr der Selbstentzündung zunimmt.Zum Einblasen der Pellets, zur Staubabsaugung und zum Druckausgleich werden zwei Anschlüsse benötigt. Informationen über geeignete Lagerräume finden Sie hier.
Folgende Möglichkeiten der Lagerung gibt es:
- Erdtanks
- Sacksilos
- umgestaltete KellerräumeAuf möglichst kurze Transportwege der Pellets zum Pelletlager sollte geachtet werden: Je kürzer die Strecke Lieferfahrzeug - Einblasstutzen, desto besser kann die Beschädigung der Pellets vermieden werden. Ferner sollte der Einblasstutzen aus einem möglichst geraden Rohr bestehen, damit die Pellets nicht etwa an einer Krümmung gegen die Innenwand prallen und so evtl. zerbrechen. Wichtig ist auch die Gestaltung der Wand des Lagerraums: Die Fluggeschwindigkeit der Pellets kann z. B. durch hängende Matten aus flexiblem Material entschleunigt, einem etwaigen Brechen der Pellets somit entgegengewirkt werden. Alternativ dazu kann man auch die Wände direkt mit Schaumstoffmatten ausstatten und so eine sichere Landung garantieren. Egal, für welche Methode Sie sich auch entscheiden: Es ist vieles möglich - die Hauptsache ist, dass Sie irgendeine Vorkehrung treffen, um möglichst viele Pellets unbeschadet ins Innere zu befördern.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Bereitstellung eines Absauganschlusses, da die meisten Pelletlieferfahrzeuge heutzutage den beim Einblasen entstehenden Staub gleich wieder absaugen.
Fazit: Egal, welche der o. g. Lageroptionen Sie auch wählen: Wichtig ist neben der Gewährleistung des dauerhaften Schutzes vor Feuchtigkeit auch der bereits angesprochene kurze Transportweg. - Welche Heiz(ungs)systeme bietet der Markt aktuell für die Nutzung von Holzpellets?
Einzel- / Zimmeröfen, außerdem lassen sich Pellets über Wärmetauscher im Zentralheizungsnetz zur Warmwasser- und Raumwärmeerzeugung speisen. Weitere Möglichkeiten: Holzpelletöfen, Holzpelletzentralheizungen, sonstige Holzpelletfeuerungen. Je nachdem, für welches System Sie sich entscheiden, variieren der Anwendungsbereich, die Heizleistung sowie die Benutzerfreundlichkeit.
- Welche Lebensdauer hat eine Pelletheizung?
Ca. 15 Jahre.
- Welche Nachteile hat das Heizen mit Holzpellets?
Wer bisher das Heizen mit einer Ölheizung gewohnt war / ist, für den wird das Entleeren des Aschebehälters die größte Auffälligkeit darstellen. Als Nachteil ist dies allerdings nicht zu werten, sondern eher als Unterschied zur Ölheizung o. ä. Diese Prozedur ist aber nur alle paar Wochen oder Monate (je nach Holzpelletkessel, Pelletart) vorzunehmen und bei guter Pelletqualität fallen auch nur geringe Mengen an: Der Aschegehalt liegt bei 0,5%, d. h. bei 1 t Holzpellets fallen max. 5 kg Asche an.
Eher abschreckend könnten die hohen Investitionskosten zu Beginn wirken, die sich jedoch auch recht schnell amortisieren. Nachteilig für Bewohner von Mietwohnungen ist es, dass das Heizen mittels Pelletheizung nicht so ohne Weiteres möglich ist, da der Hauseigentümer erst zustimmen muss: Hier sind alle Wohnungen betroffen und wenn, dann müssen alle Mietparteien auf Pellets umsteigen. Nässe stellt eine weitere Gefahr dar: Sind keine trockenen Lagerbedingungen gegeben, so droht Nässe, die Presslinge unbrauchbar zu machen.
- Welche neuen Anforderungen beinhaltet die europäische Norm DIN EN 14961-2 für Holzpellets?
Nachdem das Technische Komitee der Europäischen Union (TC 335) einige Jahre an einem einheitlichen europäischen Normungssystem gearbeitet hat, sorgt die neue EU-Norm seit 2010 europaweit für einheitliche Bestimmungen bei Holzpellets. Die Richtlinie stellt zudem neue Anforderungen an die kleinen Sticks, u. a. in Bezug auf Länge, Durchmesser, Asche, Wassergehalt und Heizwert. Bisher geltende Werte werden nicht nur verschärft, sondern durch neue Kriterien ergänzt.
Die EU-Norm teilt sich in drei Klassen: Für den privaten Verbrauch schafft die EN 14961-2 die Qualitätsklassen A1 und A2. Die Klasse A1 weist den geringsten Aschegehalt und die strengsten Werte auf. Mit der Klasse A2 wird dem breiteren Rohstoffspektrum mit einem höheren Aschegehalt bis zu einem Prozent Rechnung getragen. Beide Klassen werden auch innerhalb des Zertifikats ENplus berücksichtigt. Nicht unter ENplus zu finden sind Industriepellets, die als Klasse B bezeichnet werden.
ENplus für störungsfreies und energieeffizientes Heizen
Der wesentliche Unterschied zwischen Norm und Zertifikat besteht darin, dass Normen nicht kontrolliert werden. Es handelt sich dabei um eine allgemein gültige Definition, an die Hersteller sich freiwillig halten. Zertifikatgeber hingegen kontrollieren kontinuierlich die Einhaltung dieser Definition. Holzpellets, die nicht die geltenden Richtwerte erfüllen, sind zwar günstiger in der Anschaffung, schaden aber langfristig Heizung und Umwelt und steigern die Heizkosten.Pellets mit dem Zertifikat ENplus erfüllen bereits heute die europäische Norm. Darüber hinaus wird nicht nur der Rohstoff, sondern erstmals die gesamte Prozesskette von der Herstellung über die Lagerung im Werk bis hin zum Transport zum Endkunden überwacht. Die Pellets im heimischen Lagerraum können zu jeder Zeit über eine eigene Identifikationsnummer bis zum Hersteller zurückverfolgt werden. Einmal im Jahr überprüfen unabhängige Kontrolleure bei Pelletproduzenten Anlagen und Produktionsprozesse. Zusätzlich werden Proben entnommen und auf Einhaltung der Qualitätskriterien hin untersucht. Handelsunternehmen verpflichten sich zur Einhaltung bestimmter Regeln. Bei Qualitätsproblemen werden auch hier Kontrollen durchgeführt.
Das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) wurde vom Deutschen Energieholz- und Pelletverband (DEPV) gegründet und hat die Aufgaben Kommunikation, Information, PR sowie Marketing inne. Das Zeichen ENplus wird vom Deutschen Pelletinstitut (DEPI) vertrieben, das mit ENplus für einen verbesserten Verbraucherschutz sorgt. Das ENplus-Zertifikat wird entweder auf dem Lieferschein oder bei Sackware auf der Verpackung zu sehen sein.
Ziel des Zertifizierungssystems ist die Versorgung mit qualitativ hochwertigen Holzpellets, die in handelsüblichen Pelletheizungen störungsfrei und energieeffizient verbrennen.Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick
- Ascheerweichungstemperatur: Dieser Wert beschreibt die Temperatur, bei der eine Versinterung bzw. Verschlackung der Asche auftreten kann. Schlacke sammelt sich unten im Kessel und stört den Betrieb der Heizung.
- Veränderte Messung des Feinanteils: Zusätzlich zur Messung im Pelletwerk wird nun auch der Feinanteil bei der Lieferung erfasst, der nach Lagerung im Werk und Transport von den Pellets abfällt.
- Rückverfolgung des Brennstoffs: Durch Identifikationsnummern kann der Prozess von der Herstellung bis zur Lieferung lückenlos nachvollzogen werden.
- Welche Vertriebsformen von Holzpellets gibt es?
Die Belieferung wird angeboten in handelsüblichen Säcken zu 15 oder 25 kg oder lose, mittels Silofahrzeugen ab 10 t Bestellmenge.
- Wie erfolgt die Lieferung nach meiner Holzpelletsbestellung?
Geliefert wird z. B. in einem speziellen Niederdruck-Silofahrzeug, bei dem lose Pellets schonend auf einem Luftstrom aus dem Lkw in den Lagerraum eingeblasen werden. Dank Norm und schonendem Einblasvorgang bleibt die Qualität gewährleistet (geringer Abrieb etc.). Neben dem richtigen Druck ist zudem das richtige Verhältnis von Druck und Treibluft wichtig, das der Fahrer entsprechend der Länge des Einblasschlauches sowie der Lage der Stutzen am Lager einstellt: Der Druck regelt die Anzahl der eingeblasenen Pellets, die Treibluft ihre Geschwindigkeit. Abhängig vom Lieferanten gibt es auch ein On-Board-Wiegesystem, das die exakte eingeblasene Menge ermittelt.
Lassen Sie sich am besten vom Lieferanten erläutern, welche Punkte er im Liefer- und Einblasprotokoll vermerkt, und lassen Sie sich dieses aushändigen!
Die Kosten für 15-Kilo-Säcke liegen bei ca. 4 € = ca. 4-5 ct. / kWh (mit Öl oder Gas ca. 7 ct. / kWh Energie, mit Strom ca. 20 ct. / kWh). - Wie gut ist die Versorgungssicherheit mit Pellets in Deutschland?
Nachdem Ende 2006 / Anfang 2007 ein starker Preisanstieg für Pellets zur Verunsicherung seitens der Verbraucher führte, mussten Maßnahmen zur Steigerung der Versorgungssicherheit mit den kleinen Presslingen her. Um die Versorgung zu gewährleisten, wurden u. a. folgende Schritte erarbeitet und durchgeführt:
- Kenntnis der Mechanismen zur branchenübergreifenden Steigerung der Versorgungssicherheit in Deutschland und Österreich
- Kenntnis der Marktentwicklung sowie der Einflussfaktoren auf die Verfügbarkeit von Pellets in Deutschland
- Konzeptentwicklung
Diskutiert wurde ferner die Bereitstellung einer angemessenen Pelletsreserve, die folglich nicht Teil der kaufmännischen Dispositionsmenge ist (Sicherheitsmenge). Es sollte ein Mittelweg gefunden werden, um die Verfügbarkeit gewährleisten zu können, der weder gesetzlich geregelt noch unverbindlich freiwillig sein sollte.
- Wie hoch ist momentan die Nachfrage nach Holzpellets?
1999 gab es weniger als 3.000, im Jahre 2009 zählte man schon über 100.000 Pelletheizungen. Daran lässt sich gut die Nachfrage ablesen.
2006 boomte der Pelletmarkt regelrecht. Dieser Trend wiederholte sich noch einmal zwei Jahre später: Im Herbst 2008 war die Nachfrage nach den kleinen Presslingen besonders groß. Hohe Preise bei den fossilen Brennstoffen (die Pelletpreise lagen im Sommer 2008 beispielsweise durchschnittlich 65% unter denen für Heizöl) und die bundesweiten Förderprogramme stellten für viele einen Investitionsanreiz dar.
Vorreiter an installierten Pelletheizungen sind gegenwärtig Baden-Württemberg mit über 40% (42,9%, 2009) und Bayern mit knapp 20% (18,8%, 2009).
Die Pelletbranche ist bestrebt, die positive Entwicklung weiter voranzutreiben und die Nachfrage auch in Zukunft zu steigern. Um dem stetig steigenden Zuspruch nach den Presslingen Herr zu werden, gab es im Jahre 2009 in ganz Europa bereits über 450 Pelletwerke, die jährlich zusammen 14 Millionen Tonnen produzierten (in Deutschland ca. 60 Unternehmen: im 2. Quartal - April bis Juni 2009 - ca. 430.000 Tonnen und damit so viele wie nie zuvor; im 1. Quartal lag die Produktion bei 290.000 Tonnen).
Von der in Deutschland an Pellets produzierten Menge werden ca. 70% im Inland selbst verbraucht, ca. 30% exportiert - mit Trend zum unaufhaltsam steigenden Inlandsverbrauch.
Nachgefragt werden Pellets nach wie vor vom privaten Sektor, doch auch im gewerblichen sowie kommunalen Bereich werden sie eingesetzt.
Faktoren, die den Absatz von Pelletheizungen positiv beeinflussen, gibt es einige (nach Reihenfolge Bedeutsamkeit geordnet - beginnend mit den entscheidendsten):
- Preisentwicklung fossiler Brennstoffe
- Marktanreizprogramm
- Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG)
- KfW-Förderprogramm
- Aufhebung Sanierungsstau
- Energieeinsparverordnung (EnEV)
- Wie ist ein Holzpelletkessel aufgebaut?
Im Inneren des Holzpelletkessels wird Wasser mit der Energie des Brennstoffs (Holzpellets) erwärmt, das dann wiederum die Heizkörper versorgt. Pelletöfen (mit Ausnahme von Pelletöfen mit Wassertasche, die mittels externen Pufferspeichers zusätzlich auch warmes Wasser erhitzen) erwärmen direkt die Umgebungsluft.
Ein Holzpelletkessel besteht aus:- Vorratslager (sorgt automatisch für Nachschub, wenn der Vorrat im Vorratsbehälter zur Neige geht)
- trichterförmiger Vorratsbehälter (Tagesbehälter)
- Förderschnecke (im Rohr) - einfachster Weg in den Brennraum (Kessel): durch ein Fallrohr (in dem sich dann auch eine Förderschnecke befindet)
- Kessel
- Aschekasten (auf Handgriffe sollte geachtet werden) - Wie oft muss die Asche geleert werden?
1-2x / Monat oder 1-2x / Jahr.
- Wieviele Tonnen Holzpellets braucht man im Jahr für ein Einfamilienhaus?
Ca. 4 Tonnen.
- Wo / wie kann ich Holzpellets kaufen?Mittlerweile gibt es in den Onlineshops, also mit Energie handelnden Plattformen im Internet, neben Heizöl verbreitet auch Holzpellets und Flüssiggas zu kaufen. Dort kann zu jeder Tages- und Nachtzeit der aktuelle Preis ermittelt und das Produkt bestellt werden. Ansonsten kann man natürlich auch regionale Pellethändler ausfindig machen (z. B. über die Gelben Seiten oder das Internet) und direkt bei diesen bestellen.
- Einstrang- oder Zweistrangsystem: Welche ist die bessere Variante?Das Einstrangsystem ist mittlerweile Stand der Technik. Bei einem Einstrangsystem wird nur soviel Heizöl durch die Saugleitung gefördert, wie auch tatsächlich verbrannt wird. Dies wirkt sich u. a. positiv auf die Lagerungsstabilität des Heizöls im Tank und auf die Standzeit des Filters aus. Zudem ist das Einstrangsystem mit stetigem Gefälle zum Tank und ohne Fußventil "eigensicher". Das heißt, bei einer Undichtigkeit in der Leitung saugt die Pumpe Luft an und der Brenner geht auf Störung. Dadurch wird die Ursache relativ zeitnah erkannt, eine wesentliche Leckage ist nicht zu befürchten. Infolge des relativ kleinen Ölmassenstroms in der Saugleitung bei Einstrangsystemen ist besonders darauf zu achten, dass die Leitung frostfrei verlegt wird, um Anlagenstörungen infolge Paraffinausscheidungen zu vermeiden.
- Geht die Umstellung eigentlich immer?
Der Wechsel zur modernen Ölheizung ist in fast allen Fällen möglich, egal ob Einzelofen, Kachelofen oder eine zentrale Warmwasserheizung vorhanden sind. Fragen Sie den Fachmann vom Heizungshandwerk!
- Gibt es auch schon Öl-Brennwertheizungen, wo neben Wärme auch gleichzeitig Strom erzeugt werden kann?
Auf Initiative des Instituts für wirtschaftliche Oelheizung (IWO) haben der Gerätehersteller Otag und die Mineralölunternehmen aws Wärme Service, Shell und Total eine Kooperation im Bereich Heizöl betriebener Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung (Mikro-KWK) vereinbart. Am Ende des im Rahmen der Technologie-Initiative der Mineralölwirtschaft gestarteten Projektes soll eine marktgerechte „Strom erzeugende Öl-Brennwertheizung“ für den Einsatz in Ein- bis Dreifamilienhäusern stehen.
Nur rund 60 Prozent des gesamten Primärenergieverbrauchs in Deutschland kommen bei den Konsumenten als nutzbare Endenergie an. Rund 31 Prozent des Primärenergiebedarfs werden nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen für Verbrauch und Verluste im Energiesektor aufgewendet. Insbesondere bei der Stromerzeugung in konventionellen Kraftwerken entstehen große Verluste. Primärenergetisch deutlich effizienter ist die dezentrale, gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme durch Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen.
Ausgelegt ist das geplante ölbetriebene Mikro-KWK-Gerät für eine thermische Leistung von 3 bis 19 Kilowatt (kW) und eine elektrische Leistung von bis zu 2 kW. Damit können die elektrische Grundlast und der Wärmebedarf in modernen Gebäuden mit bis zu drei Wohneinheiten abgedeckt werden. Ein zusätzlicher Heizkessel wäre in der Regel nicht erforderlich. Eine solche Mikro-KWK-Anlage kann in der Verbindung mit einem Pufferspeicher problemlos auch in ein vorhandenes Heizsystem integriert werden.55 Prozent Primärenergieeinsparung bei der Stromerzeugung
Das Gerät nutzt bei der Wärmeerzeugung die hohe Effizienz der Brennwerttechnik und steigert den primärenergetischen Nutzungsgrad durch die gleichzeitige Erzeugung von Strom. So können im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung im Kraftwerk je Kilowattstunde (kWh) Strom 1,5 kWh Primärenergie eingespart werden. Denn für jede Kilowattstunde elektrischer Endenergie werden im zentralen Großkraftwerk im Durchschnitt 2,7 kWh Primärenergie benötigt. Bei der ölbetriebenen Mikro-KWK-Anlage müssen hingegen nur 1,2 kWh Primärenergie je kWh Strom aufgewendet werden.Welches Potenzial für Primärenergieeinsparung die breite Nutzung der Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung birgt, erläutert Otag-Geschäftsführer Franz Josef Schulte: „Bei der Stromerzeugung in Großkraftwerken bleiben in Deutschland pro Jahr ca. 500 Milliarden kWh als Abwärme ungenutzt. Durch dezentrale Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung können bis zu 80 Prozent des benötigten Stroms in Gebäuden selbst erzeugt werden. Die dabei anfallende Wärme wird zu 100 Prozent genutzt. Diese neue Technologie kann einen wesentlichen Beitrag zur Umweltentlastung und Ressourcenschonung leisten.“
Äußerst leiser Lineargenerator erzeugt Strom
Technische Grundlage der Entwicklung ist eine von Otag entwickelte modulierende gasbetriebene Mikro-KWK-Anlage. Deren technologische Besonderheit beruht auf einem Lineargenerator, der über einen geschlossenen Wasserdampfkreislauf angetrieben wird. Im Gegensatz zu konventionellen Generatoren mit Rotationsbewegung wandelt dieser „Linator“ eine geradlinige Bewegungsenergie in Strom um.Der Lineargenerator kann als Doppelfreikolben-Expansionsdampfmaschine bezeichnet werden. Beim Doppelfreikolben handelt es sich um einen im Zylinder frei beweglichen, in zwei Richtungen wirkenden Kolben ohne Pleuel oder sonstige Mechanik. Dieses Konzept benötigt daher keinen Schmiermittelkreislauf und erlaubt somit relativ lange Wartungsintervalle. Es ist außerdem äußerst leise im Betrieb. Dem jeweiligen Energiebedarf passt sich die Mikro-KWK-Anlage automatisch an: Der thermische Modulationsbereich liegt zwischen 3 und 19 kW, der elektrische Modulationsbereich zwischen 0,3 und 2 kW.
Passender Öl-Brenner kleiner Leistung wird entwickelt
Das Prinzip dieses vorhandenen Gerätes soll mit nur geringen Modifikationen für den Betrieb mit schwefelarmem Heizöl – auch mit Biokomponenten – nutzbar gemacht werden. Zur Umsetzung wird ein modulierbarer Ölbrenner mit sehr kleiner Leistung von 3 bis 19 kW und äußerst kompakten Abmessungen benötigt, um der vorgegebenen Wärmetauschergeometrie zu entsprechen.Die Entwicklung dieses modulierenden Oberflächenbrenners wird im Oel-Wärme-Institut (OWI) umgesetzt. Das innovative Brennerkonzept basiert auf einer Gemischaufbereitung mittels der „Kalte-Flammen-Technologie“. Kalte Flammen eröffnen flüssigen Energieträgern Einsatzbereiche, die bislang nur gasförmigen Energieträgern offen standen. Denn mit ihrer Hilfe wird ein homogenes Brennstoff-Luft-Gemisch unter Freisetzung von Wärme in einem Teilluftstrom zunächst vollständig verdampft. Anschließend wird das so entstandene Brenngas mit der restlichen Verbrennungsluft auf einer Metalldrahtoberfläche verbrannt. Gemischbildung und Verbrennung erfolgen dabei in zwei räumlich voneinander getrennten Prozessen.
Der Einsatz flüssiger Brennstoffe in einer Mikro-KWK-Anlage eröffnet beachtliche Potenziale an Effizienzsteigerung, Primärenergieeinsparung und damit zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. „Nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund des sinkenden Wärmebedarfs und dem damit wachsenden Bedarf an Heizsystemen mit kleiner Leistung kommen hier die Vorteile einer problemlos zu speichernden und flexibel zu transportierenden Energie besonders zur Geltung“, erläutert IWO-Geschäftsführer Prof. Christian Küchen.
Otag-Geschäftsführer Franz Josef Schulte ist von den Zukunftsperspektiven einer mit flüssigen Brennstoffen betriebenen Mikro-KWK-Anlage überzeugt: „Immer mehr Hausbesitzer werden in einigen Jahren ihren Strom selbst produzieren, effizient und wirtschaftlich – mit ihrer Heizung.“
In Kürze soll ein Prototyp für Testzwecke zur Verfügung stehen. In einer anschließenden Feldversuchsreihe mit ca. zehn Anlagen sollen weitere praktische Erfahrungen insbesondere zur Alltagstauglichkeit des neu entwickelten modulierenden Ölbrenners gesammelt werden.
- Gibt es Einzelförderungen für den Einbau eines Brennwertkessels?
Die Höhe der Förderung ist von gewissen Voraussetzungen abhängig und ändert sich auch desöfteren. Detaillierte Informationen rund um Förderprogramme finden Sie immer ganz aktuell auf den offiziellen Internetseiten der KfW-Bankengruppe, des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle und des Instituts für Wärme und Oeltechnik.
- Gibt es Fördermittel vom Staat?
Ja, bei einer Modernisierung durch zinsgünstige Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Und bei einer Kombination mit Solarkollektoren außerdem durch Förderprogramme zur Nutzung der Solarenergie von Bund, Ländern und z. T. auch Kommunen.
- Kann eine Öl-Brennwertheizung auch mit anderen Energieträgern kombiniert werden?
Hohe Energieeffizienz, vielfältige Kombinationsmöglichkeiten mit regenerativen Energien, Versorgungssicherheit und Flexibilität bei der Bevorratung – flüssige Brennstoffe stellen ihr Zukunftspotenzial immer mehr unter Beweis. Zum Beispiel als Basis-Energieträger in einer „Hybrid-Heizung“. Das ist eine Kombination von Öl-Brennwertgerät, solarthermischer Anlage und Holzkaminofen, der in die Wärmeversorgung des gesamten Gebäudes eingebunden ist. Solche multivalenten Ölheizkonzepte werden von mehreren Heizgeräteherstellern als praxiserprobte Lösungen zum effizienten Einsatz flüssiger Brennstoffe in Kombination mit erneuerbaren Energien angeboten.
Wird ein solches Kombi-Heizsystem mit Bioheizöl betrieben, das in einigen Regionen der Bundesrepublik bereits lieferbar ist, kommt eine dritte regenerative Komponente zur Einsparung fossiler Primärenergie hinzu.Heizöl nur für Wärmebedarfslücken
Wesentliches Element einer „Hybrid-Heizung“ ist ein großvolumiger, gut isolierter Pufferspeicher, in dem die Wärme aus den unterschiedlichen Energiequellen bevorratet wird. In den Sommermonaten kann die für die Warmwasserbereitung benötigte Energie fast ausschließlich solar erzeugt werden. In der Übergangszeit und im Winter leistet der Holzkaminofen seinen Beitrag zur Beheizung des gesamten Gebäudes. Über einen Wärmetauscher wird ein Großteil der Wärme aus dem Kaminofen in den zentralen Pufferspeicher eingespeist, anstatt ungenutzt über den Schornstein zu entweichen. Erst wenn Solaranlage und Kaminofen den Wärmebedarf alleine nicht mehr abdecken können, schaltet sich automatisch das Öl-Brennwertgerät hinzu.
Vor allem in ländlichen Gebieten, in denen Scheitholz zumeist preisgünstig zur Verfügung steht, verzeichnen die Hersteller ein beachtliches Interesse an einer „Hybrid-Heizung“ auf Basis der Öl-Brennwerttechnik. Kombilösungen aus effizienter Heiztechnik und regenerativen Energieträgern kommen offenbar auch dem Bedürfnis der Hauseigentümer entgegen, ihre Wärmeversorgung auf mehrere Säulen zu verteilen. Sie bieten mehr Unabhängigkeit und Sicherheit bei der Energieversorgung gegenüber konventionellen, auf einen Brennstoff ausgelegten Heizsystemen.
Öl-Brennwerttechnik ist mittlerweile bei der Ölheizung Standard. So wurden im Jahr 2008 erstmalig mehr Öl-Brennwertgeräte eingebaut als konventionelle Niedertemperaturkessel. 56 Prozent aller neu installierten Ölheizungen entfielen auf Brennwerttechnik, oftmals in der Kombination mit einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. Insgesamt sechs von zehn neu installierten Öl-Brennwertheizungen wurden 2008 mit Solarthermie kombiniert. Das ist mehr als bei allen anderen Heizsystemen, ergab eine IWO-Befragung unter Fachhandwerkern.
Der Trend zu sparsamer Öl-Brennwerttechnik mit Solar wird sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Denn die Investition in eine Öl-Brennwertheizung ist die Anschaffung einer effizienten und umweltschonenden Heiztechnik mit garantierter Energiesparrendite. Bis zu 40 Prozent weniger Heizöl verbraucht eine Öl-Brennwertheizung mit Solar im Vergleich zu einem veralteten Heizkessel.Zukunftsweisend: Eine „Hybrid-Heizung“ auf Heizölbasis kombiniert effiziente Öl-Brennwerttechnik mit den regenerativen Energieträgern Solar und Holz. In einem zentralen Pufferspeicher wird die Wärme aus den eingebundenen Energiequellen bevorratet.
- Lässt sich die Ölheizung mit Solarkollektoren kombinieren?
Ja, beide Systeme können sich optimal ergänzen. Ihren gesamten Energiebedarf für die Warmwasserversorgung im Sommer könnten sie kostenlos allein durch Sonnenenergie decken. Erfahrungsgemäß senkt das die jährlichen Energiekosten für die Warmwasseraufbereitung um bis zu 70%.
- Muss in der Nähe eines Heizöltanks ein Feuerlöscher vorhanden sein?Nur die länderspezifische Feuerungsverordnung des Saarlandes (Stand 14.12.1980) sieht bei einer Lagerung von mehr als 620 Liter Heizöl vor, dass in der Nähe des Lagerbehälters ein Feuerlöscher für die Brandklassen A, B und C vorhanden sein muss. Alle anderen Bundesländer haben die Muster-FeuV bereits umgesetzt und schreiben einen Feuerlöscher nicht mehr vor. Selbstverständlich bleibt es aber jedem Betreiber selbst überlassen, als zusätzliche Maßnahme einen Feuerlöscher zu installieren.
- Vollständig oder teilweise modernisieren?
Die vollständige Modernisierung Ihrer alten Ölheizung durch eine kompakte Unit (Austausch von Brenner, Kessel und Regelung) senkt den Heizölverbrauch und die CO2-Emissionen bis zu 30%. Der Schadstoffausstoß sinkt um bis zu 50% (mehr Informationen zur Ölheizungstechnik).
Es lohnt sich schon, nur einen neuen Brenner einsetzen lassen. Heizölverbrauch und CO2-Emissionen sinken dadurch um bis zu 10%, der Schadstoffausstoß um bis zu 20%.
- Wann ist der Austausch des Grenzwertgebers nötig?Der Grenzwertgeber der Öllageranlage sollte grundsätzlich im Rahmen jeder Wartung durch einen qualifizierten Fachbetrieb auf Zustand und Funktion überprüft werden. Heutige Grenzwertgeber sind konstruktionsbedingt gegenüber Grenzwertgebern alter Bauart (vor 1984) verbessert und bieten eine höhere Funktionssicherheit. Daher sollten Grenzwertgeber alter Bauart durch den qualifizierten Fachbetrieb im Rahmen der Wartung ausgetauscht werden.
- Wann ist eine Tankreinigung nötig?
Tankreinigungen sollten bedarfsgerecht durchgeführt werden, da der jährliche Heizöldurchsatz und das Nachtankverhalten Einfluss auf die Notwendigkeit einer Tankreinigung haben. Eine mögliche Bildung von Alterungsprodukten im Tank ist von den individuellen Gegebenheiten vor Ort abhängig. Aufschluss über die Sedimentbildung und etwaige Korrosionserscheinungen an Stahltanks können im Rahmen einer fachgerechten Tankinspektion festgestellt werden. Wiederholte Filterverstopfungen können ein Indiz für die Notwendigkeit einer Tankreinigung sein.
Die Reinigung einer Öllageranlage setzt besondere Fähigkeiten und Qualifikationen voraus. Daher ist diese Arbeit in der Regel speziellen Tankschutz-Fachbetrieben vorbehalten. Am einfachsten und effektivsten ist eine Tankreinigung, wenn sich in dem zu reinigenden Öltank nur noch ein zu entsorgender Heizölrestbestand befindet. Dadurch unterbindet man die Rückgabe von ggf. zwischengelagertem, bereits gealtertem Heizöl EL und eine mögliche Verschleppung von Alterungsrückständen. - Wann ist es sinnvoll, eine Ölheizung zu erneuern?
Ist eine Heizung älter als 15 Jahre, verbraucht sie nach heutigen Maßstäben zu viel Energie und belastet die Umwelt mehr als nötig. Mit einer Modernisierung kann man in diesem Fall Heizkosten sparen und die Umwelt entlasten.
- Wann sind Verformungen an Öltanks aus Kunststoff kritisch?Bei alten Öltanks aus Kunststoff kann es im Laufe der Zeit zu Verformungen kommen. Sollten sich daher im unteren Bereich der Öltanks so genannte "Elefantenfüße" ausgebildet haben, ist der Einbau neuer Öltanks sinnvoll. Werden sie durch moderne doppelwandige Tanks, durch Tanks mit integrierter Auffangwanne oder durch GFK-Tanks ersetzt, wird der Auffangraum überflüssig. (Bei GFK-Tanks entsprechend den Aufstellbedingungen in den Verordnungen der einzelnen Bundesländer.)
- Wann sollte eine Tankinspektion durchgeführt werden?Moderne Öllageranlagen sind weitgehend wartungsfrei. Dennoch ist es ratsam, sie regelmäßig durch einen Fachbetrieb inspizieren zu lassen. Je nach Bundesland muss dieser Fachbetrieb auch die Anforderungen nach § 3 der "Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen" (Übergangsverordnung) vom 31.3.2010 erfüllen. Ab welchem Lagervolumen in den einzelnen Bundesländern die Fachbetriebspflicht erforderlich ist, kann der Übersicht "Prüfpflichten für Öllageranlagen nach VAwS" entnommen werden. Eine fachgerechte Tankinspektion gibt Aufschluss über die Betriebsbeschaffenheit der Öllageranlage und ggf. erforderliche Reinigungs- und Instandhaltungsmaßnahmen.
- Was besagt die neue Energieeinsparverordnung und was ist ein Energieausweis?
Für Altbauten und Energieausweise gelten seit dem 01.05.2014 neue Regeln, Neubauten müssen erst ab 2016 höhere energetische Anforderungen erfüllen
Für die Energieeffizienz von Gebäuden gelten seit dem 01.05.2014 neue Vorgaben. Geregelt sind sie in der novellierten Energieeinsparverordnung (EnEV 2014). Unter anderem wurden auch die Ansprüche an den Energieausweis überarbeitet, der noch mehr Transparenz bringen soll.
Altbauten
Öl- und Gasheizkessel, die vor 1985 eingebaut wurden, müssen ab 2015 ersetzt werden. Niedertemperatur- und Brennwertkessel sind laut EnEV 2014 von der Austauschpflicht ausgenommen.
Außerdem müssen Gebäude ordnungsgemäß gedämmt sein. Bis Ende 2015 muss die Dämmung der Decke im Obergeschoss nachgerüstet werden, wenn die Anforderungen noch nicht erfüllt sind.
Energieausweis und neue Energieeffizienzklassen
Die neue Energieeinsparverordnung (EnEV) verpflichtet seit 01.05.2014 alle Immobilienanbieter, den energetischen Standard auszuweisen. Das gilt sogar schon in den Anzeigen für Kauf- oder Mietangebote.
Wie bei Haushaltsgeräten gibt es auch beim neuen Energieausweis eine Farbskala. Sie erklärt den Energiebedarf in kWh:
grün = Effizienzhaus, Neubaustandard
gelb = durchschnittlicher Standard
rot = nicht wesentlich modernisiertNeu sind die Energieeffizienzklassen (A+ bis H), denen die energetischen Kennwerte zugeordnet werden. Klasse A+ steht für einen niedrigen Energiebedarf / -verbrauch, Klasse H für einen hohen Energiebedarf / -verbrauch. Bereits ausgestellte Ausweise sind weiterhin gültig, die Neuregelung gilt nur für neuausgestellte Ausweise.
Es wird zwischen 2 Arten von Energieausweisen unterschieden:
Verbrauchsausweis
- alle Neubauten und Häuser mit mehr als 4 Wohnungen
- Energieverbrauch des gesamten Gebäudes
- individuelles Heizverhalten der Bewohner nicht sehr aussagekräftig
Bedarfsausweis
- alle Gebäude mit bis zu 4 Wohnungen
- technische Gebäudedaten, nicht Heizkosten als Grundlage
- aussagekräftiger als Verbrauchsausweis
- ist meist deutlich teurer als der Verbrauchsausweis, da erheblich größerer Aufwand
Bildquelle: EnEV 2014
Der Energieausweis wird immer für die Dauer von 10 Jahren ausgestellt. Den Energieausweis bekommen Sie bei einem speziell ausgebildeten Fachmann. Am besten wenden Sie sich an einen Heizungsbauer oder die regionale Handwerkskammer.
Kriterien für das Erstellen eines Energieausweises:
- durchschnittlicher Verbrauch der letzten 3 Jahre
- beheizte Wohnfläche
- Anzahl Personen
- Kesseltyp
- Warmwasser über Heizung berechnet (ja / nein)
- Was genau ist die Fachbetriebspflicht? / Wer darf an Heizöltankanlagen arbeiten?
Alle Arbeiten an Öltanks und Ölleitungen sind von Fachbetrieben durchzuführen, die mit ihrer Qualifikation und technischen Ausstattung die Anforderungen des § 3 der "Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen" (Übergangsverordnung) vom 31.3.2010 erfüllen - dies entspricht § 19l des ehemaligen WHG. Fachbetriebspflichtige Tätigkeiten umfassen dabei das Einbauen, Aufstellen, Instandhalten und Instandsetzen von ÖIlageranlagen. Die Fachbetriebspflicht gilt ab einem Lagervolumen von mehr als 10 000 Liter, je nach Bundesland auch schon ab einem Lagervolumen von mehr als 1 000 Liter.
Die Übersicht "Prüfpflichten für Öllageranlagen nach VAwS" zeigt, ab welchem Lagervolumen in den jeweiligen Bundesländern ein Fachbetrieb vorgeschrieben ist. Für den Handwerksbetrieb gibt es zwei Möglichkeiten, Fachbetriebseigenschaft zu erlangen:• Zum einen die Mitgliedschaft in einer Güte- und Überwachungsgemeinschaft und die damit verbundene Berechtigung zum Führen des entsprechenden Gütezeichens. Eine solche Organisation ist z. B. die "Überwachungsgemeinschaft Technische Anlagen der SHK-Handwerke e.V." (ÜWG).
• Zum anderen besteht die Möglichkeit, einen Überwachungsvertrag mit einer Sachverständigenorganisation abzuschließen und sich von dieser regelmäßig prüfen zu lassen. Eine Liste der anerkannten Sachverständigenorganisationen finden Sie unter: http://www.lanuv.nrw.de/wasser/zusvo2.htm
Darüber hinaus erfordern die Innenrevision und die Reinigung einer Öllageranlage sowie die Ausführung werterhaltender Maßnahmen, wie die Montage einer Leckschutzauskleidung oder das Aufbringen einer fachgerechten Innenbeschichtung, den Nachweis besonderer Fähigkeiten und Qualifikationen und sind in der Regel speziellen Tankschutz-Fachbetrieben vorbehalten. - Was ist beim Einsatz von Heizölen mit FAME als Biokomponente (nach DIN V 51603-6) zu beachten?
Als Bioheizöle werden Mischungen aus mineralölstämmigem, schwefelarmem Heizöl und einer nachwachsenden, flüssigen Biokomponente bezeichnet. Die derzeit in der Praxis eingesetzte Biokomponente ist Fettsäuremethylester – auch FAME oder Biodiesel genannt. FAME hat ähnliche chemisch-physikalische Eigenschaften wie klassisches Heizöl EL.
Bereits heute werden solche Bioheizöle von verschiedenen Heizölhändlern angeboten. Der Volumenanteil der Biokomponente kann dabei variieren. Beim Einsatz von Bioheizölen sind die folgenden Aspekte zu beachten:
- Grundsätzlich gilt, dass kathodische Innenkorrosionsschutzsysteme und nicht aushärtende Beschichtungen nicht bioheizöltauglich sind. Diese Tankkorrosionsschutzmaßnahmen würden von Bioheizölen angegriffen bzw. gelöst werden. In der Folge könnte es zum Beispiel zu Pumpenblockaden kommen.
- Von diesen Ausnahmen abgesehen sind Bioheizöle mit einem FAME-Anteil von max. 5% sowohl in Neu- als auch in Bestandsanlagen einsetzbar. Dies bezieht sich auf die gesamte Ölanlage und schließt somit den Öltank, die Ölleitung und das Ölgerät inkl. aller Komponenten ein.
- Bei Einsatz von Bioheizölen mit höheren FAME-Anteilen als 5% können besondere Maßnahmen an der Ölanlage erforderlich werden. Während neue Ölanlagen direkt für einen Bioheizöleinsatz (zum Beispiel mit 10% FAME) ausgelegt und gebaut werden können, sind beim Einsatz in bestehenden Ölanlagen ggf. weitere Maßnahmen erforderlich. Diese sind entsprechend der folgenden Grafik gegliedert. Sie beziehen sich auf ein Heizöl mit einem FAME-Anteil von mind. 10%.
- Zur Lieferung und Lagerung von Bioheizöl mit mind. 10% FAME in bestehende Tankanlagen und deren allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ)
Eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) ist erforderlich für das Inverkehrbringen und Verwenden von Lagerbehältern. Die befristete Gültigkeit der abZ macht deutlich, dass diese auf den Zeitpunkt des Inverkehrbringens abstellt. Eine rückwirkende Erweiterung der abZ ist nicht möglich. Daher wurde in einer dreijährigen Untersuchung der Mineralölwirtschaft der Nachweis erbracht, dass Öltanks aus Stahl, Polyethylen (PE), Polyamid (PA) und glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) auch für Bioheizöl mit einem FAME-Gehalt von bis zu 20% als geeignet erachtet werden können. Diese und noch weitere laufenden Untersuchungen sind auch die Basis für die hier zusammengefassten Empfehlungen und praktischen Tipps für Handwerk und Handel.
Zu A – Öltank mit Armaturen/Einsatz von Bioheizöl mit mind. 10% FAME
Füllleitung, Lüftungsleitung, Grenzwertgeber, Füllstandsanzeige:
Es werden keine Anwendungseinschränkungen erwartet, die Komponenten bzw. Werkstoffe sind geeignet.
Öltank aus PE, PA oder GFK (Polyethylen, Polyamid, glasfaserverstärkter Kunststoff):
Es werden keine Anwendungseinschränkungen erwartet, die Werkstoffe sind geeignet.
Bei Neuanlagen ist bevorzugt darauf zu achten, dass die Zulassung des Tanks die Lagerung von Heizöl mit Biobestandteilen zulässt. Dies gilt insbesondere wenn die Zulassung für
- Dieselkraftstoffe nach DIN EN 14214 (Biodiesel) oder
- Gemischen aus Dieselkraftstoff mit 20 % Biodiesel erteilt wurde.
Öltank aus Stahl:
Einwandige oder doppelwandige Stahltanks sind geeignet.
Das gilt auch für eine Leckschutzauskleidung oder Innenhülle aus PVC (Polyvinylchlorid).
Eine Innenbeschichtung (Korrosionsschutz) aus Epoxidharz ist ebenfalls geeignet.
Eine Innenbeschichtung aus Polyurethan dagegen ist nicht geeignet; es kann zum Quellen und Ablösen kommen.
Als Korrosionsschutzmaßnahme eingesetzte Innenkorrosionsschutzsysteme (IKS-Systeme) sind wegen der eingesetzten wässrigen Elektrolytlösung nicht geeignet; es
kommt zum Austrag des wässrigen Mediums und in deren Folge zum Beispiel zu Pumpenblockaden. Dieses Schutzsystem muss vor Einsatz eines Bioheizöls entfernt werden.Das gleiche gilt für eine als Korrosionsschutzmaßnahme eingesetzte nicht aushärtende Beschichtung. Diese ist nicht geeignet; es kommt zum Austrag der wässrigen Komponente und in der Folge zum Beispiel zu Pumpenblockaden. Dieses System muss vor Einsatz eines Bioheizöls entfernt werden.
Tankarmaturen:
Dichtungen aus NBR (Nitril-Butadien-Kautschuk) und Saugschläuche aus dem gleichen Werkstoff sind mit Einschränkungen geeignet. Sie können ggf. quellen. Dies kann zu einer Betriebsstörung, nicht jedoch zu einer Leckage führen. Ggf. sind diese Komponenten daher gegen geeignete Dichtungen und Saugschläuche des Herstellers auszutauschen.
Zu B – Ölleitung/Einsatz von Bioheizöl mit mind. 10% FAME
Ölleitungsinstallation:
Um eine unnötige Brennstoffbeanspruchung des Heizöls durch Umpumpen und Zurückführen in den Tank zu vermeiden, wird die Umrüstung der Anlage auf das Einstrangsystem empfohlen.
Ölleitungsmaterialien:
Leitungen aus Edelstahl sind geeignet; sie sind bei Neuinstallationen oder Umrüstung bevorzugt einzusetzen.
Zugelassene Kunststoffleitungen sind ebenfalls geeignet; sie sind bei Neuinstallation oder Umrüstung bevorzugt einzusetzen.
Leitungen aus Kupfer sollten nur im Einstrangsystem eingesetzt werden (s. o.).
Sicherheitseinrichtung gegen Aushebern:
Membrane oder Dichtungen des Anti-Heber-Ventils aus NBR sind nicht geeignet, da dieser Werkstoff quellen kann und die Funktion somit eingeschränkt sein könnte. Das Ventil ist gegen eine geeignete Sicherheitseinrichtung mit Metall- oder FKM-Membran auszutauschen.
Zu C – Ölgerät mit Komponenten/Einsatz von Bioheizöl mit mind. 10% FAME
Absperr-, Entlüftungseinrichtung, Vorfilter:
Die eingesetzten Komponenten sind geeignet.
Brennerschläuche aus NBR:
Diese Brennerschläuche sind nicht geeignet, da sie quellen können. Sie sind gegen geeignete Brennerschläuche auszutauschen.
Ölbrennerpumpe:
Wegen der üblicherweise eingebauten Dichtungen aus NBR, die quellen können, sind die Ölbrennerpumpen gegen für einen FAME-Anteil von mind. 10% geeignete
Pumpen auszutauschen.Ob ein Gerät oder eine eingebaute Komponente für den Betrieb mit Bioheizöl geeignet ist, kann bei den jeweiligen Herstellern erfragt werden. Eine Übersicht über die Eignung vieler Geräte und Komponenten ist den in der Anlage beigefügten Listen aus dem Brennstoffspiegel (Ausgaben 11/2009, 03/2010 und 05/2010) zu entnehmen.
- Was ist ein hydraulischer Abgleich?
Heizkosten lassen sich durch zahlreiche Maßnahmen dauerhaft reduzieren. Natürlich sollte der Wärmeerzeuger auf dem Stand der Technik sein – sprich: Öl-Brennwertheizung - und möglichst regenerative Energiequellen wie die Sonne einbinden (für solare Warmwasserunterstützung oder Heizungsunterstützung). Genauso wichtig und oft unterschätzt sind jedoch auch relativ einfache Maßnahmen, mit denen sich viel Geld sparen lässt, wie zum Beispiel der hydraulische Abgleich. Hier einige Fakten dazu:
- Was bedeutet "hydraulischer Abgleich" der Heizungsanlage?
Der hydraulische Abgleich hat das Ziel, jedem Heizkörper in einem Gebäude genau die Wärme- bzw. Wassermenge zur Verfügung zu stellen, die er benötigt - nicht zu viel und nicht zu wenig. Diese Voraussetzung darf nicht abhängig von unterschiedlichen Wärmeanforderungen in einem Haus sein. Wird z. B. der Heizkörper im Bad mit dem Thermostat vollständig aufgedreht, sollte es im darüber liegenden Kinderzimmer nicht kälter werden.- Woran kann man erkennen, dass ein hydraulischer Abgleich der Heizanlage notwendig ist?
Werden einige Heizkörper einer Heizanlage heiß, andere wieder nur lauwarm? Sind deutliche Strömungsgeräusche des Heizungswassers in den Rohren zu hören? Sind manche Räume ständig überhitzt und andere ständig kalt? Diese Symptome treten in der Regel immer dann auf, wenn die Heizungsanlage hydraulisch nicht abgeglichen ist.- Warum ist ein hydraulischer Abgleich so wichtig?
Neben den reinen Komforteinschränkungen durch kalte Räume und laute Fließgeräusche kostet eine hydraulisch nicht abgeglichene Heizanlage wesentlich mehr Heizenergie und Strom. Durchschnittlich 15 Prozent Heizenergie lässt sich durch einen hydraulischen Abgleich sparen. Dazu kommt noch der geringere Stromverbrauch der Heizungspumpe. Bei der Förderung von Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung, zum Beispiel durch eine Modernisierung der Heizungsanlage, schreibt der Staat deshalb die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs sogar vor. Bei Neubauten werden die hydraulischen Verhältnisse bereits in der Planung berücksichtigt und durch geeignete Maßnahmen wie z. B. voreinstellbare Heizkörperventile gewährleistet. Aber auch im Gebäudebestand kann ein hydraulischer Abgleich mit geringem Aufwand durchgeführt werden. - Was kostet die Umstellung auf Ölheizungstechnik?
Die Kosten für die Umstellung fallen geringer aus, wenn Anlagenkomponenten einer bestehenden zentralen Warmwasserheizung, zum Beispiel Heizkörper und Heizungsrohre, weiterhin genutzt werden können. Auf lange Sicht ist die Umstellung auf moderne Ölheizungstechnik eine ökologisch wie ökonomisch sinnvolle Investition. Als zusätzlichen Anreiz fördert der Staat die Heizungsumstellung mit zinsgünstigen Krediten: Wohnraummodernisierungsprogramm für die neuen Bundesländer / CO2-Minderungsprogramm für das frühere Bundesgebiet.
- Was spricht für die moderne Ölheizung?
Moderne Ölheizungstechnik arbeitet schadstoffarm. Außerdem ist Heizöl eine relativ preisgünstige Energie. Als Ölheizungsbesitzer können Sie selbst entscheiden, wann, wo und wie viel Heizöl Sie kaufen.
- Was tun bei störendem Heizölgeruch?
Es gibt unterschiedliche Maßnahmen, die dazu beitragen können, die Geruchsbildung zu verringern:
- Schwefelarmes Heizöl benutzen, da bei diesem die Geruchsbildung deutlich geringer ist.
- Umstellung auf ein Einstrangsystem: Bei einem Zweistrangsystem wird über eine Rohrleitung - den Vorlauf - Heizöl aus dem Tank dem Brenner zugeführt und über eine zweite Leitung - den Rücklauf - Heizöl vom Brenner in den Öltank zurückgeführt. Da der Rücklauf so in den Tank mündet, dass eine Verwirbelung des Heizöls im Tank vermieden wird, muss das Heizöl an der Tankwand oder an der Entnahmeleitung zurücklaufen. Dies hat zur Folge, dass die Geruchsbildung im Tank steigt. Eine Reduzierung des Geruchs könnte durch die Umstellung auf ein Einstrangsystem erfolgen.
- Bei einem Einstrangsystem kann zusätzlich ein offener Heizölentlüfter montiert werden, der Gerüche mit einem Schlauch nach draußen ableitet.
- Dem Heizöl ein geruchsüberdeckendes Additiv beimischen, wobei dies primär als kurzfristige Maßnahme geeignet ist.
- Die Entlüftungsleitung im Heizraum so umverlegen, dass eventuelle Gerüche beispielsweise durch Zugluft nicht in den Wohnbereich ziehen können.
- Welche einfachen Energiespartipps können schnell umgesetzt werden?
Hier 9 Energiespartipps, die mit wenig Geld umgesetzt werden können und sich schnell bezahlt machen:
1. Richtige Raumtemperatur wählen: Die optimale und angenehme Raumtemperatur liegt in Wohnräumen bei 19 bis 20 Grad. Jedes Grad darüber erhöht die Heizkosten um bis zu sechs Prozent - Geld, das sich problemlos sparen lässt. Die Temperatur sollte in der Nacht um vier Grad abgesenkt werden. Schlafzimmer und Flure können kühler sein - jedoch nicht unter 16 Grad, sonst könnte Feuchtigkeit an den Außenwänden kondensieren. Tagsüber sollten die Türen zwischen warmen und kühlen Räumen geschlossen gehalten werden. Beim Verlassen der Wohnung sollte die Heizung nur runter geregelt, aber nicht komplett ausgeschaltet werden.
2. Stoßlüften: Beim Dauerlüften über gekippte Fenster geht viel Energie verloren. Besser mehrmals täglich stoßlüften - im Winter 5 bis 10 Minuten und dabei die Heizkörperventile schließen. Geschlossene Gardinen oder Rollläden verringern Wärmeverluste in der Nacht.
3. Wärmestau vermeiden: Heizkörper müssen die Wärme frei an die Raumluft abgeben können. Deshalb dürfen sie nicht durch Vorhänge oder Möbel verstellt werden. Eine zusätzliche Dämmung der Wand hinter dem Heizkörper ist in vielen Fällen sinnvoll. Entsprechende Dämmplatten gibt es im Baumarkt.
4. Heizkörper entlüften: Heizkörper können nicht optimal funktionieren, wenn sich Luft in ihnen angesammelt hat. Mit einem Entlüftungsschlüssel aus Baumarkt oder Fachhandel lässt sich der Heizkörper schnell und einfach entlüften.
5. Fenster und Türen abdichten: Durch undichte Türen und Fenster entweicht kontinuierlich warme Luft aus der Wohnung. Einfache und effektive Abhilfe gegen feuchte Zugluft bieten selbstklebende Dichtungen zum Abdichten von Fenstern und Türen, die man im Baumarkt bekommt.
6. Elektronische Heizkörperventile einsetzen: Mit elektronischen Heizkörperreglern wird die Raumtemperatur nach einmaliger Einstellung automatisch geregelt. So ist das Bad morgens zum Duschen bereits warm, kühlt aber tagsüber - wenn es nicht gebraucht wird - auf sparsame 16 Grad herunter. Ein unnötiges Durchheizen nicht benutzter Räume wird so ganz automatisch vermieden.
7. Heizung richtig einstellen und Heizungspumpe überprüfen: Wenn Heizkörper rauschen oder ungleichmäßig warm sind, ist meist die Heizungsanlage falsch eingestellt. Ein Fachmann sollte die Heizung gründlich überprüfen: Mit einem so genannten "hydraulischen Abgleich" sorgt er dafür, dass sich das Heizungswasser gleichmäßig verteilt und alle Räume bedarfsgerecht mit Wärme versorgt werden. Dabei sollte auch die Heizungspumpe überprüft werden. Denn viele Pumpen können sich den Bedürfnissen der Heizungsanlage nicht sinnvoll anpassen. Selbst wenn eine geringe Pumpenleistung ausreichen würde, pumpen sie mit Hochdruck weiter und verschwenden dabei Strom. Effiziente - also geregelte - Heizungspumpen schalten dagegen automatisch hoch und runter.
8. Rohrleitungen dämmen: Laufen Heizungs- und Warmwasserrohre durch kalte Räume - zum Beispiel im Keller -, verlieren sie einen Teil der zuvor erzeugten Wärme. Eine Dämmung der Rohre im Keller sorgt dafür, dass die Wärme möglichst verlustfrei die Heizkörper erreicht.
9. Oberste Geschoss- und Kellerdecke dämmen: Sind der Dachboden oder der Keller weder ausgebaut noch beheizt, sollten die oberste Geschossdecke und die Kellerdecke auf jeden Fall gedämmt werden. So entweicht die Wärme nicht länger aus beheizten Räumen. Das lässt sich ab 25 Euro pro Quadratmeter realisieren.
- Welche energetischen Sanierungsmaßnahmen gibt es?
Die Sanierungsmaßnahmen im Überblick
Dachdämmung
Über unzureichend gedämmte Dächer geht viel Wärme verloren. Daher ist eine nachträgliche Auf -, Zwischen- oder Untersparrendämmung empfehlenswert. Die Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) des verwendeten Dämmmaterials zeigt an, wie durchlässig es für Wärme ist. Je niedriger die WLG und je dicker die Dämmschicht, desto besser die Dämmeigenschaften.
Fenster
Alte Fensterrahmen und einfach verglaste Fenster lassen die Wärme fast ungehindert nach außen dringen. Neue, bis zu dreifach verglaste Fenster und entsprechende Fensterrahmen haben hingegen sehr gute Dämmeigenschaften. Sie werden mit dem so genannten U-Wert beziffert. Je niedriger der U-Wert, umso geringer die Wärmeverluste.
Heizkessel
Veraltete Heiztechnik zählt zu den größten Energieverschwendern. Eine hocheffiziente Alternative ist Öl-Brennwerttechnik. Bei der Brennwerttechnik wird auch die im Abgas enthaltene Wärme dem Heizsystem zugeführt. So wird das Heizöl nahezu verlustfrei in Nutzwärme umgewandelt.
Kaminofen mit Wärmetauscher
Ein moderner Holzkaminofen kann in die Gebäudebeheizung und Warmwasserbereitung eingebunden werden. Über einen Wärmetauscher wird ein Großteil der vom Kaminofen erzeugten Wärme über Vor- und Rücklaufleitungen in den zentralen Wärmespeicher eingespeist.
Lüftung mit Wärmerückgewinnung
Eine moderne Lüftungsanlage verbessert nicht nur das Wohnklima, sondern auch die energetische Bilanz eines Gebäudes. Mehr als 90 Prozent der Wärme aus der verbrauchten Abluft werden genutzt, um die von außen zugeführte, kalte Frischluft vorzuwärmen.
Solaranlage
Eine Solarthermieanlage kann die Heizung nicht ersetzen, aber ergänzen: In den Sommermonaten liefert die Sonne genug Energie für die gesamte Warmwasserbereitung. Und in der Übergangszeit sowie teilweise im Winter unterstützt die Solaranlage zusätzlich die Heizung.
Tank
Wer mit flüssigen Brennstoffen heizt, kann seine Energie einfach und kostengünstig im eigenen Tank bevorraten. Der Tank ist wesentlicher Bestandteil einer Ölheizungsanlage und fungiert als Langzeitenergiespeicher: Oftmals deckt eine Tankfüllung den Heizölbedarf für mehrere Heizperioden. Und er kann während günstiger Marktlagen aufgefüllt werden.
Wand- und Deckendämmung
Kalte Außenwände und Decken sind typisch für ältere Gebäude. Daher gehört zu einer umfassenden Sanierung die Dämmung von Außenwänden, Kellerboden und -wänden oder Kellerdecke. Auch hier gilt: Je niedriger die Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) und je dicker die Dämmschicht, desto besser die Dämmeigenschaften.
Wärmespeicher
Der Wärmespeicher ist das eigentliche Kernstück eines Heizsystems mit mehreren Komponenten. Der Heiz kessel, die Solaranlage und mögliche weitere Wärmeerzeuger wie ein Holzkamin speisen die erzeugte Wärme dort ein. Im Speicher wird die Wärme gesammelt und bedarfsgerecht an den Heizkreislauf abgegeben.
Wärmeverteilung
Ein wichtiges Element der Heizungsanlage ist die Wärmeverteilung. Das erwärmte Heizungswasser wird über ein Rohrleitungssystem im ganzen Haus verteilt. Über Heizkörper oder Flächenheizungen wie beispielsweise eine Fußbodenheizung wird die Wärme dann an die Räume abgegeben.
- Welche Förderung gibt es für Brennwert plus Solar?
Die Höhe der Förderung ist von gewissen Voraussetzungen abhängig und ändert sich auch öfter. Detaillierte Informationen rund um Förderprogramme finden Sie immer ganz aktuell auf den offiziellen Internetseiten der KfW-Bankengruppe sowie des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
- Welche Modernisierungskosten können bei den verschiedenen Heizsystemen entstehen?
Eine Modernisierung der Ölheizung auf moderne Öl-Brennwerttechnik, auch in Kombination mit erneuerbaren Energien, ist relativ günstig und amortisiert sich vergleichsweise schnell. Außerdem erfüllen Sie gesetzliche Vorgaben an den Energiebedarf von Eigenheimen.
- Welche Modernisierungsmaßnahme bringt wie viel?
Besitzer älterer Gebäude, die ihre Heizenergiekosten sofort und dauerhaft senken möchten, haben prinzipiell zwei Möglichkeiten:
Einsatz effizienter Heiztechnik – bis zu 35 Prozent der Heizenergie können aufgrund veralteter Technik ungenutzt verloren gehen. Die Heizungserneuerung bietet ein attraktives Kosten-Nutzen-Verhältnis und ermöglicht die Einbindung erneuerbarer Energien.
Verbesserung der Gebäudedämmung – über unzureichend gedämmte Dächer, Außenwände und Keller sowie alte Fenster entweicht sehr viel Wärme.
Um über Wärmeschutzmaßnahmen an der Gebäudehülle das Energieeinsparvolumen einer Heizungserneuerung zu erreichen, muss allerdings häufig mehr als das Doppelte investiert werden.Ideal, aber auch sehr kostenintensiv ist eine Kombination beider Maßnahmen. Wenn die Finanzmittel dafür nicht ausreichen, sollte ein Energieberater prüfen, welche Einzelmaßnahme im individuellen Fall das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis bietet.
- Wie kann es auch nach einem Filteraustausch weiterhin zu Anlagenstörungen kommen?Filter, die unmittelbar nach dem Befüllen des Öltanks verstopfen, weisen in der Regel darauf hin, dass der durch die Befüllung aufgewirbelte Bodensatz angesaugt wurde. Das Ölgerät sollte während der Befüllung abgestellt sein. Danach wird empfohlen, eine Wartezeit von mindestens zwei Stunden nach der Lieferung von Heizöl EL einzuhalten, bevor die Anlage wieder in Betrieb geht.
- Wie oft muss der Schornsteinfeger kommen?
Kehr- und Überprüfungsordnung:
Wer eine moderne Öl-Brennwertheizung mit schwefelarmem Heizöl betreibt, bekommt seltener Besuch vom Schornsteinfeger: Die Überprüfung und Reinigung der Abgaswege erfolgt nur noch alle zwei Jahre. So regelt es die seit 1. Januar 2010 geltende Kehr- und Überprüfungsordnung (Bundes-KÜO), die erstmals bundeseinheitlich die Aufgabengebiete des Schornsteinfegerhandwerks zum Brandschutz und zur Betriebssicherheit von Heizungsanlagen zusammenfasst. Der auf zwei Jahre verlängerte Turnus für das Kehren des Schornsteins gilt deshalb auch für Öl-Standard- und Öl-Niedertemperaturheizkessel, sofern sie raumluftunabhängig arbeiten und mit schwefelarmem Heizöl betrieben werden. Unverändert gilt eine einjährige Kehr- und Prüfpflicht für alle raumluftabhängig arbeitenden Öl-Standard- und Öl-Niedertemperaturheizkessel, auch wenn sie mit schwefelarmem Heizöl betrieben werden. Öl-Brennwertgeräte sowie raumluftunabhängig arbeitende Ölheizkessel, die mit Standardheizöl betrieben werden, müssen ebenfalls einmal jährlich vom Schornsteinfeger geprüft werden.
1. Bundes-Immissionsschutz-Verordnung:
Für die regelmäßigen Messungen der Emissionen und Abgasverluste durch den Schornsteinfeger gelten mit der im März 2010 novellierten 1. Bundes-Immissionsschutz-Verordnung (1. BImSchV) ebenfalls verlängerte Zyklen. Die Überprüfungsfristen orientieren sich allein am Alter der Heizanlage. Alle Ölheizkessel, ob Standard-, Niedertemperatur- oder Brennwertgeräte, werden in den ersten zwölf Betriebsjahren zukünftig im Drei-Jahres-Rhythmus überprüft. Für alle Geräte, die länger als zwölf Jahre in Betrieb sind, verkürzt sich der Überprüfungszeitraum auf zwei Jahre. Bislang wurden Emissionen und Abgasverluste nach der 1. BlmSchV unabhängig vom Alter einmal pro Jahr kontrolliert. Der Gesetzgeber trägt mit diesen verlängerten Intervallen dem technologischen Fortschritt in der Heiztechnik Rechnung. "Die Technologieentwicklung hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Anlagen im Emissionsverhalten stabiler geworden sind", heißt es dazu im Anhang zum Gesetzesentwurf der novellierten 1. BlmSchV.
- Wie wartungsintensiv ist eine Ölheizung?
Die moderne Ölheizung läuft bei normaler Wartung durch den Experten störungsfrei und muss darüber hinaus praktisch nicht kontrolliert werden. Eine intelligente Regelung sorgt automatisch für die gewünschte Wärme bei jedem Wetter.
- Wie wird der Wirkungsgrad meiner Anlage ermittelt?
Bei Bezug auf den Heizwert Hi (i steht für inferior – früher Hu = unterer Heizwert) erreichen moderne Niedertemperaturheizungen (Heizöl EL und Erdgas) Wirkungsgrade von ca. 93%. Dabei ist der Heizwert Hi die Wärmemenge, die bei vollständiger Verbrennung eines Stoffes frei wird, die Kondensation des Wasserdampfes bleibt unberücksichtigt. Die Angabe erfolgt in Mj/kg. Nach DIN 51603-1 mindestens 42,6 Mj/kg für Heizöl EL, das entspricht rd. 10,08 KWh/Liter. Hierbei ermittelt der Schornsteinfeger einen so genannten Abgasverlust von 7%, wobei die nicht genutzte Kondensationswärme des bei der Verbrennung entstehenden Wasserdampfes keine Berücksichtigung findet. Bei einer vollständigen Betrachtung der Abgasverluste inklusive der Kondensationswärme ergibt sich ein tatsächlicher Abgasverlust bei Heizöl EL von 13% und bei Erdgas von 18%, da bei Erdgas der Brennwert um rd. 11% über dem Heizwert liegt, während bei Heizöl EL der Unterschied rd. 6% beträgt.
Werden dagegen Brennwertgeräte eingesetzt, kommt es beim Bezug auf den Heizwert zu Wirkungsgradangaben von über 100%, weil zusätzlich ein Teil der Kondensationswärme nutzbar wird. Der Wirkungsgrad bei Gasgeräten ist daher scheinbar höher als bei Heizölgeräten.
Bezieht man die Energieausnutzung auf den Brennwert, so ergibt sich eine theoretisch und technisch richtige maximale Energieausnutzung von 100% bei Erdgas und bei Heizöl EL. Moderne Brennwertgeräte nutzen bei Heizöl EL und bei Erdgas diese Energie zu rd. 95 bis 96% aus und sind in ihrer Energieausnutzung damit vergleichbar.
Der Brennwert Hs (s steht für superior – früher Ho = oberer Heizwert) ist nicht Bestandteil der DIN 51603-1. Der Brennwert ist die Wärmemenge, die bei vollständiger Verbrennung nutzbar wird, wobei die Kondensationswärme des bei der Verbrennung entstehenden Wasserdampfes berücksichtigt wird. Es gilt folgende Formel:
Brennwert (Hs ) = Heizwert (Hi ) + Kondensationswärme
- Wieviel Energie lässt sich im Gebäudebestand erzielen?
Private Haushalte wenden durchschnittlich 60 Prozent ihres gesamten Energiebedarfs für Heizung und Warmwasser auf. Hier liegt ein sehr großes Energieeinsparpotenzial. Vor allem im Gebäudebestand, denn Bestandsbauten verbrauchen durchschnittlich rund dreimal so viel Energie für die Wärmeversorgung wie Neubauten.
Bis zu 40 Prozent Energie könnten allein durch den Einsatz effizienter Heiztechnik in Kombination mit erneuerbaren Energien eingespart werden. Und weitere 40 Prozent Einsparung sind durch Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle möglich.
- Wieviel Platz braucht eine Ölheizung?
Der moderne Öltank eines Einfamilienhauses beansprucht nicht mehr als 3-4 m2, ein Extraraum ist dafür nicht grundsätzlich erforderlich. Noch platzsparender ist ein Erdtank. Mit dem brauchen Sie im Haus dann nur noch ca. 1 m2 für die sogenannte Unit.